Die DZ Bank konnte ein weiteres Kapital im Debakel um die DVB Bank abschließen: In einem zweiten Anlauf habe sie nun Käufer für die verbliebenen Reste der Flugzeugfinanzierung der DVB Bank gefunden, wie die Börsen-Zeitung berichtet.
Demnach teilten die Käufer - Strategic Value Partners und Entrust Global, beides Anbieter alternativer Investments - mit, dass eine Verkaufsvereinbarung für die Bereiche Aviation Investment Management (AIM) und Aviation Asset Management (AAM) getroffen wurde. Die DZ Bank bestätigte den Vertragsabschluss der Börsen-Zeitung auf Nachfrage.
Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Mit dem Abschluss (Closing) der Transaktion werde noch in diesem Halbjahr gerechnet. Bei der Bilanzpressekonferenz vergangene Woche hatte Co-Vorstandsvorsitzender Uwe Fröhlich bereits angedeutet, dass ein Vertragsabschluss und das Closing in den kommenden Wochen bevorstehe.
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Die Bereiche AIM und AAM haben gemeinsam Flugzeugportfolio-Fonds von fünf Mrd. Dollar aufgelegt, der eigene Anteil des genossenschaftlichen Zentralinstituts betrage 200 Mio. Euro, heißt es im Bericht.
Vorherige Vereinbarung mit MUFG geplatzt
30 DVB-Mitarbeiter sowie 15 externe Mitarbeiter seien mit der Flugzeugfinanzierung beschäftigt. Ursprünglich hatte die gesamte Flugzeugfinanzierung der DVB im Wert von vier Mrd. Euro und mit insgesamt 100 Mitarbeitern an die japanische Großbank Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) gehen sollen. Allerdings hatte es dann den offiziellen Angaben zufolge für die beiden kleinen Teilbereiche Probleme mit den Aufsichtsbehörden gegeben, die die Zustimmung hierfür nicht gaben.
Wie die beiden Käufer nun mitteilten, wurde für den Erwerb von AIM und AAM ein neues Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Deucalion Aviation Limited und Sitz in London gegründet. Entrust Global verwaltet eigenen Angaben zufolge Assets von 19 Mrd. Dollar und ist spezialisiert auf Private Debt, Real Assets, Co-Investments und direkte Investments. Strategic Value Partners betreut eigenen Angaben zufolge 11 Mrd. Dollar und konzentriert sich auf Investments in Distressed Debt und Private Equity.
DVB Bank befindet sich in der Abwicklung
Nach jahrelangen massiven Verlusten hatte die DZ Bank sich entschieden, ihre Spezialfinanzierungstochter in die Abwicklung zu schicken. Von dem einst 19,4 Mrd. Euro großen Kreditportfolio sollen per Ende des Jahres nur noch 2 Mrd. Euro übrig sein.
Von den 600 Mitarbeitern sind noch 300 übrig, weitere Standorte werden geschlossen. In einem letzten Schritt solle nunmehr geprüft werden, ob die Reste der DVB Mitte 2022 rückwirkend zu Ende 2021 auf die DZ Bank übertragen werden. Der Beschluss hierzu sei aber noch nicht gefasst, heißt es weiter.
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