Der Online-Broker Trade Republic darf seinen Kunden künftig alle wesentlichen Bankservices rund um Kredite und Einlagen anbieten. Das Berliner Unternehmen habe von der Europäischen Zentralbank (EZB) die dafür erforderliche Vollbanklizenz erhalten, teilte Trade Republic mit.
Prominenter Prüfungsausschuss
Das Unternehmen kündigte zudem an, im Zuge des Erhalts der Lizenz einen Prüfungsausschuss zu berufen. In diesem sollen vertreten sein die Finanzvorständin der Dr. August Oetker KG, Ute Gerbaulet, die Santander-Bankerin Christiana Riley (ehemals Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank) sowie Andreas Willius, Aufsichtsratsmitglied bei Lang und Schwarz sowie früher CEO der Börse Stuttgart und Geschäftsführer bei Trade Republic.
Bislang agierte das Unternehmen als Wertpapierhandelsbank. Angebote wie beispielsweise das Einlagengeschäft liefen über Partnerunternehmen, unter anderem die Deutsche Bank. Mit der neuen Lizenz darf das Unternehmen nun auch Kredit- und Einlagengeschäfte betreiben.
Milliarden-Bewertung
Die 2015 von Christian Hecker, Marco Cancellieri und Thomas Pischke gegründete Fintech-Firma hat mittlerweile Kunden in 17 europäischen Ländern und verwaltet nach eigenen Angaben mehrere Mrd. Euro an Kundenvermögen. Trade Republic bietet unter anderem Investitionen in Sparpläne, Aktienanteile, ETFs, Derivate und Kryptowährungen an. Das Unternehmen ist derzeit mit rund fünf Mrd. Euro bewertet.
”Mit dem Erhalt der Vollbanklizenz öffnet sich ein neues Kapitel in der bisherigen Entwicklung von Trade Republic”, erklärte Firmen-Mitgründer Christian Hecker (33/studierter Philosoph). Trade Republic will sich breiter aufstellen und hatte seine Geschäfte zuletzt unter anderem um den Anleihehandel erweitert. Welche Bankdienstleistungen nun künftig angeboten werden sollen, wurde in der Mitteilung nicht genannt.