50-Millionen-Projekt: Berliner Fintech Elinvar meldet Insolvenz an

2016 war das Gründungsjahr, vor einem Jahr musste jeder Dritte gehen, jetzt meldet Elinvar Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit an. Die Geschäfte laufen vorerst weiter.
Elinvar musste Insolvenz anmelden. | Foto: Screenshot
Elinvar musste Insolvenz anmelden. | Foto: Screenshot

(korrigiert am 20.10., 9:20 Uhr. In einer früheren Version des Artikels hieß es, Elinvar gebe den Geschäftsbetrieb auf.)

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter von Elinvar wird Rechtsanwalt Sascha Feies bestellt, Registergericht ist das Amtsgericht Charlottenburg. 2016 gehörte Chris Bartz neben Sebastian Böttner und Marco Neuhaus zum Erfinder-/Gründer-Trio. ”Herr Feies wird sich nun einen Überblick über das Unternehmen verschaffen, um weitere Perspektiven auszuloten. Der Geschäftsbetrieb von Elinvar läuft unverändert weiter. Es gibt hier keine Einschränkungen”, erklärt der Sprecher des Insolvenzverwalters. Wie zu hören war, sind auch die derzeit 70 Mitarbeitenden des Fintech weiterhin an Bord, die Gehälter sind über das Insolvenzgeld gesichert. 

Elinvar positionierte sich als “WealthTech Platform as a Service” – also eine digitale Lösung für Vermögensverwalter im hippen Gewand. 

Elinvar-CEO Chris Bartz | Foto: Elinvar Kielmann
Elinvar-CEO Chris Bartz | Foto: Elinvar Kielmann

Toscafund Asset Management. Ampega Asset Management, Finleap und Goldman Sachs (verkaufte im Mai seine Anteile) investierten Anfang 2021 rund 25 Mio. Euro – das Doppelte der Gesamtsumme seit Gründung. Der Verlust lag 2021 bei 13,7 (Vj: 8,3) Mio. Euro, Erträge wurden in Höhe von 3,9 (Vj: 2,7). Mio. Euro ausgewiesen. Gelitten hatte das Unternehmen auch unter dem Weggang eines (neben Deutscher Kreditbank, Donner & Reuschel, Fondsdepot Bank u.a.) prominenten Kunden, der Warburg Bank.

CEO Bartz, damals Vorsitzender des FinTech-Rats beim Bundesfinanzministerium, hatte im Sommer 2021 gegenüber dem “Handelsblatt“ noch schlüssig erklärt, dass etablierte Banken sich oft durch herausragende Kompetenzen an der Kundenschnittstelle auszeichneten. “Technologische Fragen lassen sich oftmals effektiver mit geeigneten Kooperationspartnern abbilden, die hier ihre komplementäre Kernkompetenz einbringen“, so Bartz.

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