Lagarde verteidigt Buch-Empfehlung

Nach Kritik an der Nominierung von Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch als Nachfolgerin von Andrea Enria kämpft die EZB-Präsidentin für deren Kandidatur.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Santiago de Compostella beim Treffen der Euro-Finanzminister. | Foto: picture alliance / abaca | Europa Press/ABACA
EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Santiago de Compostella beim Treffen der Euro-Finanzminister. | Foto: picture alliance / abaca | Europa Press/ABACA
Reuters

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Nominierung von Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch für den bald frei werdenden Spitzenposten in der EZB-Bankenaufsicht verteidigt. 

”Ich möchte uns alle ermutigen, nicht zu sehr zu dramatisieren”, sagte Lagarde jetzt auf einer Pressekonferenz nach einem Treffen der Euro-Finanzminister in Santiago de Compostella. Einige EU-Parlamentarier hatten sich nach der Nominierung von Buch durch die EZB kritisch geäußert. Es gehe nicht um einen Krach oder um Anschuldigungen, sagte Lagarde. Die Koordinatoren des Wirtschafts- und Währungsausschusses des EU-Parlaments hätten auch kein Veto, sondern lediglich eine Meinung vertreten.

EZB-Rat stimmt mehrheitlich für Buch

Der EZB-Rat hatte Buch mehrheitlich für den Spitzenposten der EZB-Bankenaufsicht nominiert. Zuvor hatten sich allerdings nach einer informellen Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments deren Koordinatoren für die spanische Konkurrentin um den Job, Margarita Delgado, ausgesprochen, die Vizepräsidentin der spanischen Notenbank. 

Und dies hatte die Ausschussvorsitzende Irene Tinagli der EZB in einem Brief mitgeteilt. Delgado hat deutlich mehr Erfahrung in der Bankenaufsicht als Buch, die in der Bundesbank erst seit kurzem für diese Aufgabe zuständig ist.

”Ich habe den Inhalt dieses Briefes den Ratsmitgliedern vorgelesen”, sagte Lagarde. Im EZB-Rat sei am Tisch abgestimmt worden und es sei eine geheime Abstimmung gewesen. Dabei habe sich die Mehrheit für Buch ausgesprochen. Die EZB habe sich dabei genau an die Regeln gehalten, sagte die EZB-Chefin. 

Andrea Enria hört nach fünf Jahren als Bankenaufseher auf

Der aktuelle Chef der EZB-Bankenaufsicht, der Italiener Andrea Enria, scheidet zum Jahresende nach fünf Jahren aus dem Amt. Es steht nun noch eine öffentliche Anhörung von Buch beim Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments an, die am 20. September stattfinden soll. Und das Europäische Parlament muss der Personalie zustimmen. Grünes Licht muss dann schließlich der Rat der EU geben.

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