Deutscher Bankenrettungsfonds mit Milliardengewinn

Der Finanzmarktstabisilisierungsfonds hat von einer Bankbeteiligung und einem Vergleich profitiert. Dennoch bleibt die Bilanz mit mehr als minus 21 Milliarden Euro negativ.
Aufhellung bei der Bad Bank FMS, die der Finanzagentur unterstellt ist. | Foto: Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur
Aufhellung bei der Bad Bank FMS, die der Finanzagentur unterstellt ist. | Foto: Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur
Reuters

Der Wertzuwachs der Commerzbank und die Beilegung von Anlegerklagen gegen die ehemalige Hypo Real Estate haben dem staatlichen Bankenrettungsfonds FMS 2022 einen Milliardengewinn beschert. Der in der Finanzkrise vor 15 Jahren eingerichtete Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) schloss das vergangene Jahr mit einem Gewinn von 1,31 Mrd. Euro ab, wie die Finanzagentur des Bundes mitteilte. Die Bilanz der großflächigen Bankenrettung war aber Ende 2022 mit minus 21,5 (Ende 2021: 22,8) Mrd. Euro immer noch stark negativ. Wie viel davon am Ende beim Steuerzahler hängen bleibt, wird erst mit dem Abschluss des FMS klar werden.

Vergleich mit HRE-Anlegern geschlossen

Schon 2022 hatte der Rettungsfonds nach drei Verlustjahren schwarze Zahlen geschrieben, einen Milliardengewinn gab es aber zuletzt 2017. Die größte Entlastung für den FMS brachte im vergangenen Jahr ein Vergleich bei Anlegerklagen, die ehemalige Aktionäre der HRE nach deren Zusammenbruch angestrengt hatten. 

Die HRE zahlte am Ende 190 Mio. Euro, um die Verfahren beizulegen. Das finanzielle Risiko hatte einschließlich aufgelaufener Zinsen bei mehr als 1,4 Mrd. Euro gelegen. Deshalb konnte der FMS der HRE in seinen Büchern um 689 Mio. Euro zuschreiben. In diesem Jahr soll die HRE zudem 807 Mio. Euro an den Fonds überweisen, weil sie angesichts der geringeren Risiken weniger Kapital braucht.

Rückstellung für HRE aufgelöst

Bei der Bad Bank FMS-Wertmanagement, die die riskanten und exotischen Papiere der HRE abbaut, rechnet der Rettungsfonds nun nicht mehr damit, dass er für weitere Verluste einstehen muss. Das ergebe sich aus deren Abwicklungsplan, hieß es im Bericht der FMS. Die dafür gebildete Rückstellung von 484 Mio. Euro sei daher aufgelöst worden - auch das erhöht den Gewinn. Der steigende Aktienkurs der Commerzbank, an der der Bund über den FMS weiter 15,6 Prozent hält, schlug sich mit einem Buchgewinn von 419 Mio. Euro bei der FMS nieder.

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