Dr. Klein: Mögliche EZB-Zinserhöhung hat nur geringe Auswirkungen auf Bauzinsen

Die Prognosen zur Inflationserwartung sind nach Einschätzung von Vorstandschef Michael Neumann zu optimistisch. Der Kreditchef des Konkurrenten Check24 rechnet dagegen noch für Juni mit mehr Zinsen.
Michael Neumann. | Foto: Dr. Klein
Michael Neumann. | Foto: Dr. Klein

Am Donnerstag steht voraussichtlich die nächste EZB-Leitzinserhöhung ins Haus - mittlerweile die achte in Folge. Für Michael Neumann, Vorstandschef des Finanzierungsvermittlers Dr. Klein, wird das allerdings keine großen Effekte auf das Finanzierungsumfeld haben. Leicht steigende Bauzinsen hält er aber im zweiten Halbjahr 2023 dennoch für möglich. 

Die aktuellen Prognosen der Notenbank zur Inflationserwartung sind nach seiner Einschätzung überdies zu optimistisch, wie er in einer Mitteilung sagte. ”Die Finanzmärkte rechnen momentan mit zwei Zinsschritten im Juni und Juli, und die Banken haben dies bereits in die jetzigen Baufinanzierungszinsen eingepreist“, so Neumann. 

”Die letzten Zinserhöhungen der Banken gab es in der ersten Maihälfte“, hat Stefan Eckhardt, Geschäftsführer Kredite beim Vergleichsportal Check 24 festgestellt. Anders als Neumann rechnet Eckhardt allerdings durch die Leitzinserhöhung ”mit weiteren Zinserhöhungen für Ratenkredite in der zweiten Junihälfte”.

”Unterm Strich sehen wir seit knapp einem dreiviertel Jahr eine Seitwärtsbewegung bei den Baufinanzierungszinsen – allerdings mit einer hohen Volatilität“, erklärte Neumann. ”Die Märkte reagieren sensibel auf aktuelle Daten zu Wirtschaft und Inflation, und Zinsschwankungen von bis zu 0,3 Prozentpunkten innerhalb weniger Tage sind keine Seltenheit.“ Der im Schnitt günstigste Zins am Markt für eine zehnjährige Baufinanzierung liegt laut Dr. Klein aktuell bei 3,39 Prozent.

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