Varengold Bank muss Zahlungsverkehr "deutlich einschränken"

(Aktualisiert um Anfrage bei Varengold Bank)
Bei der Hamburger Varengold Bank ist es möglicherweise zu Compliance-Verstößen gekommen. Das teilte die von Bernhard Fuhrmann und Frank Otten als Vorstände geführte Bank jetzt in einer Ad-hoc-Mitteilung mit.
Sonderprüfung der BaFin
Hintergrund ist eine Sonderprüfung des Geschäftsbetriebs gemäß Paragraph 44 Absatz 1 Satz 2 Kreditwesengesetz (KWG) durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Der Fokus der BaFin-Prüfung lag auf dem Zahlungsverkehrsgeschäft im Geschäftsbereich Commercial Banking. Dabei wurden mögliche Compliance-Verstöße entdeckt, die zu einer Anhörung der Varengold Bank führte. Laut des Instituts dauert die BaFin-Prüfung weiterhin an.
Dennoch hat die Untersuchung bereits Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb des Geldhauses. Aus der Bank heißt es dazu: ”Die Varengold Bank prüft die zugrundeliegenden Sachverhalte und wird entsprechende Restrukturierungsmaßnahmen im Zahlungsverkehrsgeschäft vornehmen beziehungsweise kurzfristig die vorhandenen Zahlungsverkehrsprozesse adjustieren.”
Internationale Firmenkunden betroffen
Bis zur endgültigen Sachverhaltsklärung werde die Varengold Bank den Zahlungsverkehr mit einem Teil der internationalen Firmenkunden im Bereich Commercial Banking ”deutlich einschränken”.
Und: ”Dies wird zu einem erheblichen Ausfall an Provisionserträgen führen.” Die Auswirkungen auf die Erteilung des Jahresabschlusstestats 2022 und eine konkrete Korrektur der Ergebnisprognose für das Jahr 2023 könnten zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht ausreichend beurteilt werden.
Eine Anfrage bei der Varengold Bank blieb zunächst ergebnislos. Ein zugesagter Rückruf blieb aus.