Die bayerischen Sparkassen wissen laut ihrem Präsidenten nichts über den angeblich geplanten Verkauf der Direktbank DKB.
"Ich habe nichts von aktuellen Bemühungen der Landesbank oder des Freistaats gehört", antwortete Ulrich Reuter der Börsen-Zeitung auf die Gerüchte über den Verkauf. "Es ist nichts, was in diesem und ich glaube auch im nächsten Jahr auf der Prioritätenliste ganz oben steht."
Die bayerischen Sparkassen sind mit einem Anteil von 25 Prozent an der DKB beteiligt, 75 Prozent hält der Freistaat Bayern.
Die DKB sei ein stabiler Anker im BayernLB-Konzern. "Ohne die DKB wäre ein Ertragsbringer der Landesbank weg", sagte Reuter. Aber die DKB sei eben auch "ein Stück weit Wettbewerber", so der bayerischer Sparkassenpräsident.
Konkurrenz für die Sparkassen?
Die DKB plant, ihren Marktanteil bei den Privatkunden von derzeit rund 4,8 Mio. auf 8 Mio im Jahr 2024 zu steigern - und so in Konkurrenz zu den Sparkassen tritt.
Reuter bleibt in der Frage de Konkurrenzverhältnisses gelassen: "Wir sind selbstbewusst genug zu formulieren, dass wir zu den leistungsfähigsten Direktbanken gehören, die noch dazu ein gutes Filialnetz haben", sagte er der Börsen-Zeitung. Die Sparkassen in Ostdeutschland nähmen die DKB allerdings deutlich stärker als Wettbewerber wahr.
Ausgelöst wurden die Gerüchte über den Verkauf der DKB durch die Ankündigung des Mutterkonzerns, der Bayerische Landesbank (BayernLB), das Patronat für die Direktbank sowie den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag kündigen zu wollen.