Sparkassen in Hessen und Thüringen rechnen 2021 mit Ergebnisrückgang
Trotz anhaltendem Ertragsdruck gehen die Institute davon aus, dass sie im laufenden Jahr von der anziehenden Konjunktur letztlich profitieren. Verbandschef Gerhard Grandke prognostiziert einen Rückgang des Betriebsergebnisses um 4,7 Prozent.
Die 49 Sparkassen in Hessen und Thüringen werden in diesem Jahr voraussichtlich 4,7 Prozent weniger verdienen. Damit setzt sich der bereits im Corona-Jahr 2020 begonnene Ertragsrückgang verlangsamt fort. Das gab der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen (SGVHT) im Rahmen eines Pressegesprächs bekannt.
Unterm Strich erwartet der geschäftsführende Verbandspräsident Gerhard Grandke für das Gesamtjahr 2021 ein Betriebsergebnis vor Bewertung von rund 854 Mio. Euro - im vergangenen Jahr waren es noch 895 Mio. Euro. Während ein Wachstum des Provisionsüberschusses von 4,9 Prozent auf 888 Mio. Euro prognostiziert wird, rechnet der Verband mit einem Rückgang des Zinsüberschusses von 2,3 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro.
"Trotz des anhaltenden Ertragsdrucks sind wir zuversichtlich, dass die Betriebsergebnisse in diesem Jahr nur leicht zurückgehen und die Sparkassen wieder ein auskömmliches Resultat erzielen werden", sagte Grandke.
In der Corona-Pandemie haben die Sparkassen in Hessen und Thüringen im ersten Halbjahr 2021 das Kundengeschäft weiter ausbauen können. Die Bilanzsumme der Mitgliedsinstitute stieg zum 30. Juni um 2,6 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro. Die Darlehensauszahlungen nahmen im ersten Halbjahr um 1,6 Prozent zu, die Darlehenszusagen um 6,4 Prozent.
Dabei habe sich das Firmenkundengeschäft besonders dynamisch erwiesen, das mit einem Zuwachs von 3,0 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro fast so stark wie im Vorjahreszeitraum (3,2 Prozent) stieg. Das Kreditgeschäft mit öffentlichen Haushalten stieg um 1,3 Prozent auf 51 Mio. Euro. Im Privatkundensegment erhöhten sich die Kreditbestände um 1,7 Prozent auf 593 Mio. Euro, was laut dem Sparkassenverband vor allem auf Wohnungsbaufinanzierungen zurückzuführen ist.
Zuwachs an Einlagen weiter hoch
Als Folge der Corona-Krise ist die Sparquote auf 23 Prozent gestiegen, dies habe zu einem Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 1,5 Prozent im ersten Halbjahr geführt. Der Zuwachs habe sich zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar nahezu halbiert, doch laufe das Rückhaltebecken der Einlagen in den Sparkassen weiter voll, gab Grandke zu bedenken.
Für das Projekt des Digitalen Euro stellte Grandke die Sinnfrage. Warum man neben Bar- und Giralgeld noch eine dritte Variante benötige, verstehe er nicht wirklich. "Geldversorgungsengpässe hat es in der Corona-Krise nicht gegeben" - und er halte es für falsch, langfristig das Bargeld abzuschaffen, betont Grandke.
Aussicht aufgehellt
Aufgrund der starken Weltwirtschaft haben sich die Aussichten für dieses und nächstes Jahr für den Sparkassenverband und die Wirtschaft aufgehellt, so Grandke weiter. Allerdings werde es ihm mulmig beim Thema Inflation.
Die Geldmenge M3 habe sich seit 2000 mehr als verdreifacht, während das BIP im gleichen Zeitraum sich nur um 25 Prozent erhöht habe, berichtet er. Die zusätzliche Liquidität sei vor allem in Vermögensmärkte und nicht in die Realwirtschaft geflossen. Nun ziehe die Weltwirtschaft an - dass damit die Lohn-Preis-Spirale anspringe, könne nicht ausgeschlossen werden.
Anforderungen auf der Ausgabenseite
Während der Druck auf den Zinsüberschuss hoch bleibt, ist Grandke auf der Ausgabenseite zuversichtlich, dass die Sparkassen den Verwaltungsaufwand stabil halten können. Dies hänge jedoch nicht nur von den Anforderungen der Digitalisierung, den Tarifsteigerungen, sondern auch von den wachsenden Anforderungen der Regulierung ab.
Die Sparkassen sieht Grandke als "das Stehaufmännchen des Finanzsektors". Sie haben demnach auch in Krisenzeiten "entscheidend dazu beigetragen, dass es hierzulande zu keinem Zeitpunkt eine Kreditklemme gegeben hat". Aus diesem Grunde seien sie "nicht nur gut für Deutschland, sondern unverzichtbar".
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Das Neugeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen ist allerdings gesunken. Auch das Wertpapiergeschäft musste sehr viele Federn lassen. Grund sind höhere Zinsen.
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