Unterstützung für Sparkassen-Zentralinstitut wächst

Die Diskussion um die Schaffung eines Zentralinstituts in der Sparkassen-Gruppe nimmt neue Fahrt auf. "Die Befürworter eines Zentralinstituts werden scheinbar immer mehr", sagte Bundesobmann Walter Strohmaier in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Eine schnelle Lösung ist aber offenbar nicht in Sicht, sagte Strohmaier. "Ich wünsche mir eine Wiederaufnahme der Gespräche zum Zentralinstitut. Das wird aber wohl nicht mehr in diesem Jahr passieren", wird der Bundesobmann zitiert.
Grundstein eines Zentralinstitutes könne ein Zusammenschluss der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) mit der Dekabank, dem Fondsanbieter der Sparkassen, sein.
Neuer Helaba-Vorstand offen für eine Fusion mit der Deka
Innerhalb der Sparkassen-Gruppe gibt es aber auch mahnende Stimmen. So ist beispielsweise der Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, Peter Schneider, nicht grundsätzlich gegen ein Zentralinstitut, sprach sich vor kurzem aber für "kontinuierliche, verdauliche Schritte" aus. Auch warnte er, dass eine "Superlandesbank" weniger wert sein könnte, als die Summe der Teile.
Stell dir vor, es gibt eine Fusion, aber niemand kann sie beaufsichtigen
Bislang gehen die Landesbanken einer Fusion aus dem Weg. So hatten die Helaba und die LBBW kürzlich angekündigt in verschiedenen Geschäftsfeldern zusammenarbeiten zu wollen.
Helaba und LBBW bündeln ihre Kräfte ohne Fusion
Einen ähnlichen Schritt waren zuvor die BayernLB und die LBBW gegangen.
LBBW übernimmt Geschäftsfeld der BayernLB
"Die Bündelungen von Kompetenzen, wie das LBBW und Helaba angekündigt haben, ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Strohmaier. In seiner Funktion als Bundesobmann vertritt er die Interessen der Sparkassen in den Gremien des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). Dessen Präsident Helmut Schleweis ist ein Anhänger eines Zentralinstituts.