Wie die Digitalisierung der Commerzbank per Telefon gelingen soll

Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Commerzbank in drei Pilotprojekten neue, digitale Beratungszentren testen wird. Der Start könnte allerdings holprig werden. Denn Kunden können dort zunächst nur per Telefon beraten werden, erfuhr FinanzBusiness.
Das Bild zeigt keines der neuen, digitalen Beratungscenter der Commerzbank. Diese sind allerdings zunächst wirklich nur per Telefon zu erreichen. | Foto: picture alliance/dpa | Stefan Puchner
Das Bild zeigt keines der neuen, digitalen Beratungscenter der Commerzbank. Diese sind allerdings zunächst wirklich nur per Telefon zu erreichen. | Foto: picture alliance/dpa | Stefan Puchner

Der Identitätscheck erfolgt per Videokonferenz, Überweisungsbelege landen im elektronischen Briefkasten einer unbemannten Bankfiliale, Avatare helfen beim Antrag einer Baufinanzierung und Kunden werden problemlos auch bei komplexen Themen und Transaktionen per Video beraten.

Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, den Kundenservice auf der einen Seite zu verbessern und Finanzinstituten auf der anderen Seite Einsparpotenziale zu bieten, wenn sie sich aus der Fläche zurückziehen.

Commerzbank startet Pilotprojekte im Oktober

Auch die Commerzbank setzt künftig auf Digitalisierung statt Filialen. So werden 340 der rund 790 Standorte bundesweit geschlossen; 240 davon noch in diesem Jahr. Wie FinanzBusiness am Donnerstag berichtete, wird die Bank als Ersatz künftig auf digitale Beratungszentren setzen. Drei davon werden bereits im Oktober als Pilotprojekte gestartet.

Commerzbank plant digitale Vertriebszentren als Pilotprojekte

Auf Nachfrage von FinanzBusiness zeigt sich, dass sich die digitalen Kanäle aus Kundensicht auf den ersten Blick begrenzt erschließen, denn der Kontakt soll zum Auftakt nur am Telefon erfolgen.

"Die Beratungszentren werden zunächst nur per Telefon erreichbar sein", sagt ein Commerzbank-Sprecher zu FinanzBusiness. Später würden allerdings weitere, digitale Zugangskanäle geschaffen und getestet werden.

Welche das sein werden, konnte der Sprecher ebensowenig sagen, wie einen Zeitraum nennen, bis wann die Digitalisierung der Zugangswege in den Pilotzentren wirklich ankommen wird. "Zurzeit laufen noch die Verhandlungen mit den Gremien. Bevor die nicht beendet sind, kann ich keine Details nennen", betonte der Sprecher. Die Commerzbank hofft, diese Gespräche bis Ende des Jahres abzuschließen.

Insider: Commerzbank verzichtet auf Videoberatung

FinanzBusiness hatte zuvor aus Branchenkreisen erfahren, dass die Commerzbank auf Video-Beratung verzichten wird. Weitere Nachfragen zur künftigen Technologie in den Beratungszentren ließ der Banksprecher offen.

Die bisherigen Kundenzentren des Instituts in Duisburg und bei der Comdirect Bank in Quickborn sind momentan zumindest per Telefon und per E-Mail für Kunden erreichbar. Ob es dort Videolösungen gibt, konnte der Sprecher nicht sagen.

Die neuen digitalen Beratungszentren sollen in Quickborn, Düsseldorf und Berlin entstehen und sind laut der Bank als Ergänzung zu den bestehenden Angeboten gedacht.

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