Aktionäre entlasten Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Bank

Die Hauptversammlung der Deutschen Bank ist gestern relativ ruhig verlaufen, Kritik gab es vor allem an hohen Boni-Zahlungen. Zudem nimmt Frank Witter den Platz von Alexander Schütz im Aufsichtsrat ein.
Vorstandschef Christian Sewing und Aufsichtsratschef Paul Achleitner | Foto: picture alliance/dpa
Vorstandschef Christian Sewing und Aufsichtsratschef Paul Achleitner | Foto: picture alliance/dpa
Reuters, Ulrike Barth

Die Aktionäre der Deutschen Bank haben dem Management das Vertrauen ausgesprochen. Bankchef Christian Sewing wurde bei der Hauptversammlung am Donnerstag mit 98 Prozent der abgegeben Stimmen entlastet, wie Aufsichtsratschef Paul Achleitner sagte.

Der Österreicher selbst erhielt mit 97 Prozent so viel Zustimmung wie noch nie, seitdem über die jeweiligen Mitglieder einzeln abgestimmt wird. 2020 wurde er mit 93 Prozent entlastet, im Jahr zuvor nur mit 72 Prozent.

Dividendenzahlung geplant

"Wir nehmen uns fest vor, dass wir im nächsten Jahr an dieser Stelle endlich wieder eine Dividende vorschlagen können", versprach Sewing den Aktionären bei der Hauptversammlung, die wegen der Corona-Pandemie erneut im Internet übertragen wurde. Ab 2022 wolle die Bank fünf Mrd. Euro an die Anleger ausschütten.

Seit zwei Jahren erhielten sie keine Dividende mehr, in den Jahren davor waren es nur ein paar Cent. "Geizen Sie nicht bei der Dividende, Herr Sewing! Die Aktionäre wurden lange kurzgehalten", sagte Portfoliomanagerin Alexandra Annecke von der Fondsgesellschaft Union Investment.

Kritik an Bonuszahlungen

Kritik übten die Aktionäre zuvor vor allem an den noch immer üppigen Bonuszahlungen der Bank. Es gebe bei der Deutschen Bank seit Jahren "ein eklatantes Missverhältnis zwischen Boni und Dividenden", bemängelte Annecke.

Aktionäre kritisieren Höhe der Boni bei der Deutschen Bank 

Die Aktionäre wählten zudem den ehemaligen Finanzchef von Volkswagen, Frank Witter, ins Kontrollgremium. Er ersetzt den Österreicher Alexander Schütz, der wegen einer Mail an den inhaftierten Wirecard-Chef Markus Braun in Misskredit geraten war. Inklusive Briefwahl waren 47 Prozent der Aktionäre bei der virtuellen Hauptversammlung vertreten.

Alexander Schütz kandidiert nicht mehr für Aufsichtsrat der Deutschen Bank 

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