Neuer Vorstand krempelt Fürstlich Castell'sche Bank auf links

Christian Hille, designierter Vorstand der Fürstlich Castell'schen Bank, hat in einem Interview mit der Börsen-Zeitung von weiteren Details zur geplanten Neuausrichtung berichtet. Anfang April hatte die Privatbank aus Castell - wobei der Hauptsitz in Würzburg ist - ein neues Vorstandsteam bekannt gegeben und bereits angekündigt, dass das Institut nachhaltiger, profitabler und kundenorientierter werden soll.
Fürstlich Castell’sche Bank baut ihren Vorstand radikal um
Hilles Plan sieht vor, Vermögensverwaltung und Assetmanagement bis Ende des Jahres "komplett umzustellen", wie er in dem Interview sagt. Vor allem die Kostenstruktur steht im Fokus. Kunden sollen in Zukunft nicht mehr pro Transaktion oder nach Beratungsintensität bezahlen, sondern es fallen Einmalentgelte zu buche. Ausgabeaufschläge lehnt er ab.
Hille wird die Bank gemeinsam mit Thomas Rosenfeld als Vorstandsvorsitzender und Stephan Wycisk führen. Er ist bereits seit Ende 2020 Teil des Führungsgremiums der Fürstlich Castell'schen Bank.
Christian Hille ergänzt den Vorstand der Fürstlich Castell'schen Bank
Die Vision des neuen Vorstands sieht auch vor, dass wohl Filialen schließen und Flagship-Filialen aufgebaut werden. Angestellte sollen aber nicht entlassen, sondern beispielsweise in der Beratung oder in Service-Centern weiter beschäftigt werden. Das frühere Vorstandsmitglied Klaus Vikuk hatte im Gespräch mit FinanzBusiness im Sommer vergangenen Jahres bereits von den Herausforderungen der Digitalisierung berichtet.
Die Digitalisierung macht auch vor altehrwürdigen Privatbanken nicht halt
Laut Artikel der Börsen-Zeitung plant Hille weiterhin, eine Investment-Community aufzubauen und den Anlegern eher langfristige Investitions-Ansätze nahezulegen sowie, ganz neu, auch Währungen als Assetklasse anzubieten.
Bilanziell plane man, so Hille, außerdem ein flexibles Risikobudget.