Für Bundesbank-Vorstand Balz passen Bargeld und Digitaleuro gut zusammen

Ob die EZB digitales Zentralbank-Geld einführt, ist nach wie vor nicht entschieden, sagte Burkhard Balz in einem Interview: Das Bargeld soll bleiben.
Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz | Foto: Deutsche Bundesbank
Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz | Foto: Deutsche Bundesbank

Notenbanken arbeiten unter Hochdruck an digitalen Währungen, auch die EZB. Seit vergangener Woche laufen hier nun erste Tests, die zeigen sollen, wie ein Digitaleuro technisch umgesetzt werden könnte. Darauf hat Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) hingewiesen.

"Da wird experimentiert und noch nicht wirklich programmiert", so Balz. "Aber man schaut gerade, welche der nationalen Notenbanken der Währungsunion schon welche Erfahrungen haben."

Dabei steht Balz zufolge noch gar nicht fest, ob es in der Eurozone überhaupt einmal digitales Zentralbankgeld geben wird. Bislang sei darüber nicht entschieden worden. Man sei lediglich dabei, "die potentiellen Auswirkungen zu verstehen und gut vorbereitet zu sein".

Dazu gehört auch die Frage, wie Bargeld und Digitaleuro künftig zueinander stehen könnten. Balz argumentiert, dass heute niemand wisse, was langfristig passiert, verweist aber auf den aktuellen Konsens: "Zunächst soll der digitale Euro eine Ergänzung der bestehenden Möglichkeiten des Bezahlens sein. Das Bargeld wird dafür nicht abgeschafft – darüber herrscht im Eurosystem große Einigkeit."

Einigkeit herrscht laut Balz auch darüber, dass die Einführung eines digitalen Euro weitreichende Folgen für das gesamte Finanzsystem hat – "vor allem, weil er ein Substitut für Bankeinlagen sein könnte", erklärt er im Interview mit der FAZ.

"Deswegen ist es bei den Plänen unter anderem wichtig, die Finanzstabilität im Auge zu behalten. So könnte in Krisen gerade die Sicherheit des digitalen Euros für die Verbraucher zu mehr Unsicherheit im Finanzsystem führen."

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