Mobile Payment erreicht in einem Alterssegment erstmals zweistelligen Prozentwert

Noch belegt Bargeld den ersten Rang bei Zahlungsmitteln hierzulande. Aber in den Taschen der Deutschen gibt es rund 100 Millionen girocards von Banken und Sparkassen. Welche Veränderungen sich aber bereits abzeichnen, untersucht eine aktuelle Studie.
Foto: picture alliance / Frank May
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Alexandra Jegers

Des Deutschen liebstes Zahlungsmittel ist und bleibt das Bargeld - noch. Aber die Bereitschaft, Alternativen einzusetzen, nimmt stetig zu, ebenso wie die Vielfalt der Optionen.

Scheine und Münzen noch auf Rang eins

Scheine und Münze liegen in der Gunst der Bundesbürger noch immer auf dem ersten Platz der beliebtesten Zahlungsarten, zeigt eine repräsentative Umfrage zum Bezahlen in Deutschland. Das Institut für Demoskopie Allensbach, Gesellschaft zum Studium der öffentlichen Meinung mbH hat im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. 1.237 Personen befragt.

Boom beim kontaktlosen Zahlen

Einen regelrechten Boom erlebte in den vergangenen Monaten das kontaktlose Zahlen. Noch nie wurde eine Funktion der girocard so schnell von Verbrauchern angenommen, beobachten die Autoren. In der Studie gaben rund 50 Prozent an, bereits kontaktlos bezahlt zu haben. 2019 waren es nur 30 Prozent. Die Autoren führen die wachsende Beliebtheit kontaktloser Zahlungsmethoden auch auf die Covid-19-Krise zurück. Fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent) will das Verhalten nach der Krise beibehalten.

In der Corona-Krise wird kontaktlos gezahlt 


Anteil an Barzahlung fällt binnen vier Jahren zweistellig

Doch andere Zahlungsarten holen auf. Seit dem Jahr 2016 ist der Anteil der Barzahlung von 66 Prozent auf 60 Prozent in 2019 und dann 52 Prozent Anfang Juli 2020 gefallen. Das heißt: Fast jeder Zweite bezahlt seine Einkäufe inzwischen mit Karte. Überraschend: Nicht nur bei den 30- bis 44-Jährigen dominiert die Kartenzahlung (61 Prozent), inzwischen ist sie bei den 45- bis 59-Jährigen fast genauso beliebt (54 Prozent). Nur die Über-60-Jährigen zahlen weiter vorwiegend bar (65 Prozent).

Mobile Payment-Anteil bei Älteren noch einstelligen Bereich, bei unter 30-jährigen bereits zweistellig

Die Jugend scheint noch einen Schritt weiter zu sein. Sie setzt neben Karte und Bargeld mittlerweile auch aufs Smartphone. Zehn Prozent der 16- bis 29-jährigen haben ihre letzten Einkäufe im Juli über ihr Mobiltelefon beglichen. Bei den 30- bis 44-Jährigen waren es acht Prozent.

Dass dieser Anteil in den kommenden Monaten weiter steigen dürfte, ist zu erwarten. Seit Ende August bieten die Sparkassen ihren Kunden die Verknüpfung von Apple Pay mit der Girocard.
Sparkassen-Kunden können ab sofort Apple Pay mit Girocard nutzen 

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