BaFin-Mitarbeiter handelten vor der Pleite mehr mit Wirecard-Aktien

Der Anteil der gemeldeten privaten Geschäfte war zuletzt erhöht. Das Finanzministerium hat daran nichts auszusetzen.
Die Wirecard-Zentrale. | Foto: picture alliance/Sven Simon
Die Wirecard-Zentrale. | Foto: picture alliance/Sven Simon

Mitarbeiter der Finanzaufsicht BaFin haben in den Monaten vor der Wirecard-Insolvenz privat stärker mit Aktien des Finanzdienstleisters gehandelt als 2019. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf Fragen der Grünen hervor.

Demnach entfielen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 2,4 Prozent der gemeldeten privaten Finanzgeschäfte von Mitarbeitern der BaFin auf Aktien oder Derivate von Wirecard. 2019 seien es nur 1,7 Prozent gewesen, heißt es in einem Bericht von Reuters.

Etwa 20 Prozent der BaFin-Beschäftigten hätten im ersten Halbjahr 2020 private Finanzgeschäfte angemeldet - sie seien laut Ministerium alle genehmigt worden.

Ministerium hat keine Beanstandungen

Den Anstieg der Aktivitäten erklärte das Ministerium mit einer gestiegenen Volatilität bei den Wirecard-Papieren. Auch bei vergleichbaren Dax-Werten habe deshalb die Handelsaktivität der Mitarbeiter zugenommen. Insofern sei das "nicht ungewöhnlich beziehungsweise nicht auffällig", zitiert Reuters aus der Antwort.

Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Der Aktienkurs stürzte von etwa 100 Euro auf zuletzt nur noch 1 Euro ab.

In Berlin scheint ein Untersuchungsausschuss zur Frage der Rolle des Finanzministeriums vor der Tür zu stehen.

Politik beugt sich in zweitägiger Sondersitzung über die Causa Wirecard
 

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