BKA fahndet öffentlich nach ehemaligem Wirecard-COO Jan Marsalek

Der Ex-Wirecard-Manager hat sich nach Angaben der Ermittler vermutlich ins Ausland abgesetzt.
Jan Marsalek auf einem Fahndungsfoto des BKA. | Foto: BKA
Jan Marsalek auf einem Fahndungsfoto des BKA. | Foto: BKA
DPA

Der milliardenschwere Bilanzskandal beim Dax-Konzern Wirecard geht in die nächste Runde: Das Bundeskriminalamt (BKA) fahndet nun öffentlich nach dem flüchtigen Ex-COO Jan Marsalek.

Der österreichische Manager war bis Juni 2020 Vorstandsmitglied bei Wirecard, einem Dienstleister für bargeldlose Zahlungen an Ladenkassen und im Internet. "Aufgrund der derzeitigen Ermittlungsergebnisse wird ein Aufenthaltsort des Gesuchten im Ausland für sehr wahrscheinlich gehalten", teilte das BKA am Mittwoch (12. August) in Wiesbaden mit.

Der Fall war am Mittwochabend auch Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst".

Marsalek wegen schwerer Untreue gesucht

Die Ermittler verdächtigen Marsalek des besonders schweren Falls der Untreue und des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs. Die Münchner Staatsanwaltschaft schätzt den dadurch entstandenen Verlust von Banken und Investoren auf über 3 Mrd. Euro.

Marsalek soll zusammen mit anderen Beschuldigten die Bilanzsumme und das Umsatzvolumen von Wirecard durch Scheingeschäfte aufgebläht haben, um so das Unternehmen als finanzkräftiger und für Investoren und Kunden attraktiver darzustellen.

Wirecard hatte zuvor Scheinbuchungen in Höhe von mutmaßlich 1,9 Mrd. Euro eingeräumt, die der Konzern in seiner Jahresbilanz 2019 auf der Habenseite bilanzieren wollte. Diese Summe resultiert nach aktuellen Erkenntnissen wahrscheinlich aus Luftgeschäften mit Subunternehmern in Südostasien und im Mittleren Osten.

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Die jüngsten FinanzBusiness-Artikel

Deutliche Unterschiede sind erkennbar: Rechts die Blüte und links der echte Geldschein. | Foto: picture alliance/dpa | Christian Charisius

Deutlich mehr Falschgeld im Umlauf

Lesen Sie auch