Die globalen Dividenden dürften nach Ansicht der Vermögensverwalter Janus Henderson im laufenden Jahr um bis zu 35 Prozent auf 933 Mrd. Dollar sinken. Optimistisch betrachtet würden sie wegen der Corona-Pandemie um 15 Prozent zurückgehen.
Das geht aus dem "Global Dividend Index" hervor, den die Investmentfirma am Montag veröffentlichte und seit 2009 erhebt.
Laut dieser Studie wirkte sich die Pandemie in den USA und Kanada im ersten Quartal nicht aus - im Gegenteil: Beide Staaten hätten ihre Allzeit-Quartalsrekorde gebrochen. Insgesamt legten die Dividenden in den ersten drei Monaten um 3,6 Prozent auf 275,4 Mrd. Dollar zu.
Günstiger Branchenmix in Nordamerika
Auch im restlichen Jahr dürfte Nordamerika laut der Studie weniger stark von der Krise betroffen sein als Europa. Das liege am günstigeren Branchenmix in Nordamerika mit seinem starken Technologiesektor. Außerdem setzten die Amerikaner eher darauf, ihre Aktienrückkaufprogramme auszusetzen, um ihre Barmittel zu schonen und weniger darauf, die Dividende zu kürzen.
EZB fordert Europäer zur Aussetzung der Dividende auf
In Europa dagegen habe die EZB die Banken gezwungen, ihre Dividenden auszusetzen. Während Deutschland aufgrund seines Branchenmixes die Krise gut bewältigt habe, leide Frankreich als größter Dividendenzahler Europas besonders unter seinem langen Lockdown.
Durch den Wegfall der Bankendividenden werde etwa jeder siebte Dividenden-Dollar in Europa nicht ausgeschüttet, rechneten Janus Henderson vor.
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