Appell der Finanzaufsicht an Banken: Auf Dividenden verzichten

Corona-Krise fordert besondere Verantwortung der Kreditinstitute. Diese erklärten bereits großteils freiwillig auf Ausschüttung zu verzichten.
Raimund Röseler, Exekutivdirektor BaFin | Foto: Bernd Roselieb/BaFin
Raimund Röseler, Exekutivdirektor BaFin | Foto: Bernd Roselieb/BaFin
DPA

Deutschlands oberster Bankenaufseher hat eindringlich an die Kreditinstitute appelliert, ihrer Verantwortung in der Corona-Krise gerecht zu werden. Wer entgegen aller Empfehlungen erlaube, "dass sein Institut in diesen schweren Zeiten Dividenden ausschüttet, der sollte sich fragen, ob er noch das volle Vertrauen der Bankenaufsicht verdient", schrieb Raimund Röseler, Exekutivdirektor der Finanzaufsicht BaFin im aktuellen "BaFin-Journal".

Kapital soll nicht an anderer Stelle aus System fließen

"Dividenden für das Geschäftsjahr 2019 sollen erst einmal bleiben, wo sie gerade am meisten gebraucht werden: im Bankensektor", forderte Röseler. "Die staatlichen Milliarden, die Freiräume, die wir den Banken derzeit geben, dürfen nicht dadurch zunichtegemacht werden, dass zugleich an anderer Stelle Kapital aus dem System abfließt."

Banken verzichten großteils freiwillig auf Dividende

Die überwiegende Mehrheit der großen Banken in Europa habe mittlerweile freiwillig erklärt, erst einmal auf Ausschüttungen zu verzichten, schrieb Röseler. Er gehe nun davon aus, dass auch die kleineren und mittleren deutschen Institute ihren Teil der Verantwortung übernähmen.

Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB), der Finanzaufsicht BaFin sowie die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA hatten die Kreditinstitute aufgefordert, vorerst auf die Ausschüttung von Gewinnen zu verzichten

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