Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat der Europäischen Zentralbank (EZB) einen Vorschlag für ein neues Konzept ihrer Institutssicherung unterbreitet. Dieser würde den Sparkassen ermöglichen, auf Schieflagen ihrer Institute schneller zu reagieren, ohne Vorab-Finanzierungszusagen der kommunalen Träger einholen zu müssen. So berichtet es die Börsen-Zeitung.
Rettung der Hannoveraner Landesbank
Damit reagiert der DSGV auf eine Intervention der europäischen Bankenaufsicht, die auf die 3,6 Mrd. schwere Stabilisierung der Hannoveraner Landesbank folgte, die wegen hoher Verluste durch Schiffskredite in Schieflage geraten war.
Die EZB hatte vor gut einem Jahr die Institutssicherung des Sparkassen-Verbundes kritisiert und zu lange Reaktionszeiten sowie zu unübersichtliche Entscheidungswege bemängelt. Sie forderte, das die Kommunen, die zugleich Träger der Institute sind, sich für den Fall einer Schieflage vorab zu Finanzspritzen verpflichten.
Läuft kommunalem Haushaltsrecht zuwider
Diese Forderung stieß bei den Sparkassen auf Ablehnung. Die Vorab-Finanzierungszusagen würden kommunalen Haushaltsrecht zuwiderlaufen und für privatrechtlich organisierte Freie Sparkassen müsse sowieso eine andere Lösung gefunden wurden, so die Argumente.
In ihrem neuen Konzept schlagen die Sparkassen deshalb vor, neben dem bestehenden System einen zweiten Topf einzurichten und zu besparen, über dessen Mittel schneller entschieden werden kann. So könnte darauf verzichtet werden, vorab Finanzierungszusagen kommunaler Träger einzufordern.
Sparkassen sollen eigenen Sicherungstopf bekommen
EZB bleibt wohl kritisch
DSGV und EZB äußerten sich auf Anfrage der Börsen-Zeitung nicht zu der Angelegenheit. Kreisen zufolge betrachte die EZB den Vorschlag des DSGV jedoch kritisch, schreibt die Börsen-Zeitung. Das Problem einer unübersichtlichen Governance und mangelndem Entscheidungstempos im System bleibe bestehen.