ESMA erneuert ihre Kritik an der BaFin im Fall Wirecard

Steven Maijoor, Vorsitzender der europäischen Wertpapieraufsicht, hat im EU-Parlament zentrale Ergebnisse seines Wirecard-Gutachtens vorgelegt. An seiner Kritik hält er fest.
Steven Maijoor, Chef der europäischen Wertpapieraufsicht ESMA | Foto: picture alliance / dpa | Olivier Hoslet
Steven Maijoor, Chef der europäischen Wertpapieraufsicht ESMA | Foto: picture alliance / dpa | Olivier Hoslet

Die europäische Wertpapieraufsicht ESMA bleibt bei ihrem Urteil im Fall Wirecard, attestiert den deutschen Aufsichtsbehörden zahlreiche Mängel - vor allem Taubheit: Hinweise und Signale, unter anderem aus den Medien, seien ignoriert worden, erklärte Steven Maijoor, Vorsitzender der ESMA, bei einer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments (Econ). Das berichtet die Börsen-Zeitung.

Argumente aus dem Gutachten

Maijoors Behörde hatte bereits Anfang November in einem Gutachten umfassend dargelegt, wo sie Lücken in der Finanzkontrolle sieht, stellte darin auch die Unabhängigkeit der Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen (BaFin) infrage.

ESMA rügt Verhalten der BaFin beim Wirecard-Skandal 

Ähnliche Argumente kamen nun auch vor dem Ausschuss in Brüssel zur Sprache. Laut Börsenzeitung warnte Maijoor jedoch vor Verallgemeinerungen. Er habe ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man nicht zu schnell allgemeine Schlussfolgerungen über das deutsche und das europäische Aufsichtssystem ziehen sollte, so der Bericht.

ESMA sieht sich außen vor

Dass die ESMA selbst schon früher hätte aktiv werden müssen, wies er der Börsen-Zeitung zufolge zurück. Dazu habe die Behörde weder die rechtlichen Befugnisse noch die notwendige Ausstattung, habe Maijoor geantwortet. Dass die ESMA so rasch einen Bericht vorgelegt habe, liege an der Bedeutung des Falls.

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