Finanzstabilitätsrat legt Bericht zu Stablecoins vor

Aus einem Konsultationsprozess mit Marktteilnehmern hat der FSB Empfehlungen für die Regulierung von globalen Stablecoins erarbeitet.
Der digitale Euro (Symbolbild) | Foto: picture alliance/Mikhail Tereshchenko/TASS/dpa
Der digitale Euro (Symbolbild) | Foto: picture alliance/Mikhail Tereshchenko/TASS/dpa

Das Financial Stability Board (FSB) hat einen Bericht zu sogenannten Stablecoins vorgelegt. Darin gibt der Finanzstabilitätsrat, der bei der Bank für internationale Zusammenarbeit angesiedelt ist, Empfehlungen für die Regulierung, Aufsicht und Kontrolle von "globalen Stablecoins" (GSC).

Gemeint sind damit digitale Währungen, die - anders als "traditionelle" Krypto-Zahlungsmittel wie der Bitcoin - ihren Wert an ein oder mehrere andere Vermögenswerte binden, wie z.B. Staatswährungen oder auch die von Facebook vorangetriebene Digitalwährung Libra. Gegen letztere formiert sich in Europa erbitterter Wiederstand, sodass auch die EZB nun  verstärkt  die Einführung eines "eigenen digitalen Euros" prüft.

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Die Stablecoins hätten das "Potenzial, den Zahlungsverkehr effizienter zu gestalten und die finanzielle Integration zu fördern", schreiben die Autoren des FBS-Berichts.

Allerdings warnen sie auch: Eine weit verbreitete globale Stablecoin mit einer potentiellen Reichweite und Verwendung über mehrere Gerichtsbarkeiten hinweg könne "systemisch wichtig werden, auch als Zahlungsmittel". Und das könnte bestehenden Regulierungs- und Aufsichtsaufsicht in Frage stellen. Daher sollen Regierungen weltweit sich an den Empfehlungen orientieren, die das FSB nun vorgestellt hat:

Regulierung, Aufsicht und Kontrolle gefordert

"Sie unterstützen verantwortungsbewusste Innovationen und bieten den Jurisdiktionen genügend Flexibilität für die Umsetzung inländischer Ansätze", so die Autoren. Dabei soll ein Prinzip gelten, dass man schon aus der Argumentation der EZB zu Krypto-Assets kennt: "Gleiches Geschäft, gleiches Risiko, gleiche Regeln".

Die Empfehlungen fordern eine Regulierung, Aufsicht und Kontrolle, die in einem angemessenen Verhältnis zu den Risiken steht. In den Empfehlungen wird auch der Wert flexibler, effizienter, integrativer und sektorübergreifender Vereinbarungen über grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Koordinierung und Informationsaustausch zwischen den Behörden hervorgehoben.

Regulierung soll bis Ende 2021 stehen

Mit der Umsetzung hat man es offenbar eilig: Der Finanzstabilitätsrat will den internationalen Regulierungsrahmen für globale Stablecoins bis Dezember 2021 abschließen. Die sich daran anlehnenden nationalen Standards sollen bis Juli 2022 vorliegen, Nachbesserungsbedarf bis Juli 2023 eingearbeitet werden. Sollten sich die Märkte aber schneller entwickeln, könnte dieser Zeitplan auch vorverlegt werden.

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