BaFin hält manche Banken für "gefährlich behäbig"

Der oberste Bankenaufseher der BaFin fordert die Institute auf, sich auf Kreditausfälle vorzubereiten.
Raimund Röseler (Archivbild von 2019) | Foto: picture alliance/Frank Rumpenhorst/dpa
Raimund Röseler (Archivbild von 2019) | Foto: picture alliance/Frank Rumpenhorst/dpa
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Die BaFin sorgt sich um die mangelnde Veränderungsbereitschaft einiger Banken. Manche Institute legten eine "gefährliche Behäbigkeit" an den Tag, sagte der oberste Bankenaufseher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Raimund Röseler, bei einer Bankentagung der Börsen-Zeitung in Frankfurt.

"Und dabei stand bei einigen dieser Institute schon vor Corona die Uhr auf fünf vor zwölf." Banken müssten "gerade jetzt strategisch denken und die Weichen für die Zukunft stellen", mahnte Röseler.

Kreditausfälle kommen in mehreren Wellen

Zu den ohnehin schon vorhandenen Herausforderungen, darunter Niedrigzinsen und die zunehmende Konkurrenz durch rein digital aufgestellte Anbieter sei für die Branche nun die zusätzliche Ungewissheit infolge der Corona-Krise hinzugekommen.


"Die Institute müssen damit rechnen, dass die Zahl der Insolvenzen und damit auch die Zahl der Kreditausfälle drastisch steigt - und zwar in mehreren Wellen", prognostizierte Röseler.

Staatliche Hilfen und vorübergehend gelockerte Vorgaben der Aufseher für die Banken hätten vor allen Dingen Zeit gekauft.

BaFin insgesamt mit Banken zufrieden

Insgesamt haben sich die Banken in Deutschland nach Einschätzung der BaFin operativ "wirklich gut in der Krise geschlagen", wie Röseler ausführte. "Und auch wirtschaftlich kommen die Banken, die wir direkt beaufsichtigen, bisher recht gut durch die Krise - bislang jedenfalls." Röseler bekräftigte: "Im Moment sieht es so aus, als würde aus der Corona-Krise keine Bankenkrise werden. Diese Aussage ist allerdings mit Vorsicht zu genießen."

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