Kerninflation in Japan wieder negativ

Auch die allgemeine Inflation hält sich nur knapp über der Null-Marke.
Der Hauptsitz der japanischen Notenbank in Tokio. | Foto: picture alliance / AP Photo
Der Hauptsitz der japanischen Notenbank in Tokio. | Foto: picture alliance / AP Photo
DPA

Die Inflation in Japan ist im April überraschend stark gesunken. Die allgemeine Teuerung lag nur noch bei 0,1 Prozent, während die Kerninflation - in Japan ohne frische Lebensmittel, aber mit Energie - in den negativen Bereich abrutschte. Das teilte die Regierung in Tokio mit.

Im März hatte die allgemeine Inflationsrate noch bei 0,4 Prozent gelegen und Analysten hatten einen Rückgang auf 0,2 Prozent erwartet. Ohne die Berücksichtigung frischer Lebensmittel beträgt die Preisentwicklung nun sogar -0,2 Prozent im Jahresvergleich, nachdem es im März noch einen Zuwachs um 0,4 Prozent gegeben hatte.

In dieser Abgrenzung ist die Preisentwicklung erstmals seit Ende 2016 wieder negativ. Die Entwicklung der Kerninflation wird von der japanischen Notenbank stark beachtet.

Japans Notenbank kämpft gegen niedrige Inflation

Das von der Bank of Japan anvisierte Zwei-Prozent-Ziel ist damit trotz einer extrem lockeren Geldpolitik noch stärker außer Reichweite gerückt. Die Währungshüter mussten das Erreichen der Marke immer wieder vertagen. Der erwartete heftige Wirtschaftseinbruch im Zuge der Corona-Krise dürfte es nun noch schwieriger machen, die Inflation anzukurbeln.

Die Notenbank hat bereits mit umfassenden Anleihekäufen auf die Corona-Krise reagiert. Auf einer Sondersitzung der Bank of Japan beschlossen die Währungshüter am frühen Freitagmorgen außerdem ein Kreditprogramm für kleine und mittlere Unternehmen im Volumen von 30 Billionen Yen (254 Mrd. Euro). Diese Unternehmen stellen das Gros der Arbeitsplätze in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt.

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