In Deutschland hat sich die Inflation im April etwas schwächer als erwartet entwickelt. Im Jahresvergleich seien die Verbraucherpreise um 0,9 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach einer zweiten Schätzung mit. In einer ersten Erhebung hatte das Bundesamt ein Plus von 0,8 Prozent gemeldet und Analysten hatten eine Bestätigung der ersten Schätzung erwartet.
Im März hatte die Inflationsrate noch bei 1,4 Prozent gelegen und im Februar bei 1,7 Prozent. Die schwache Inflation im April ist mit einem starken Rückgang der Kosten für Energie zu erklären.
Preise bei Energie sind stark zurückgegangen
"Maßgeblich war der Preisrückgang bei Energieprodukten um 5,8 Prozent", hieß es in der Mitteilung. Am stärksten gab der Preis für Heizöl nach. Auf dem Weltmarkt für Rohöl kam es zu einem drastischen Verfall der Ölpreise, unter anderem wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie.
Nach europäischen Standards (HVPI) stiegen die Verbraucherpreise im April zum Vorjahresmonat um 0,8 Prozent und zum Vormonat um 0,4 Prozent. In dieser Betrachtung wurde die erste Schätzung wie erwartet bestätigt. Der HVPI ist für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) maßgeblich.