Berlin Hyp emittiert als erste Bank weltweit einen Sustainability-Linked-Bond

Der Kupon der 500-Mio.-Euro-Anleihe mit zehnjähriger Laufzeit ist an ein klar definiertes Klimaschutzziel geknüpft. Wird dieses verfehlt, erhöht sich der Kupon im letzten Jahr um 25 Basispunkte.
Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp | Foto: Berlin Hyp
Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp | Foto: Berlin Hyp

Als erste Bank weltweit verknüpft die Berlin Hyp ihre Nachhaltigkeits- und Klimaziele direkt mit ihrer Refinanzierung. Dazu hat die Bank eine als Sustainability-Linked-Bond (SLB) ausgestaltete Senior-Preferred-Anleihe begeben, wie das Institut mitteilte.

Der Bond mit einer Laufzeit von zehn Jahren hat ein Volumen von 500 Mio. Euro und wird von den Ratingagenturen Moody’s und Fitch mit "Aa2" beziehungsweise "AA-" bewertet. Der Zinskupon betrage 0,375 Prozent, heißt es weiter. Die Rendite von 0,411 Prozent basiere auf einem Re-Offer-Preis von 99,648 Euro.

Verringerung des ökologischen Fußabdrucks

Im Sinne des SLB erhöht sich der Kupon des Bonds im letzten Jahr um 25 Basispunkte, sollte die Berlin Hyp ihr definiertes Klimaschutzziel verfehlen. Es sieht vor, dass die Berlin Hyp den CO2-Fußabdruck ihres Kreditportfolios bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent bezogen auf den Basiswert aus dem Jahr 2020 reduziert.

"Als aktivster Emittent von Green Bonds unter den europäischen Geschäftsbanken sind wir stolz, nun den nächsten Schritt zu gehen und als erstes Kreditinstitut überhaupt einen Sustainability-Linked-Bond zu begeben. Damit verbinden wir unsere ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele noch weiter mit unserer Refinanzierung am Kapitalmarkt und lassen uns daran messen", sagt Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp, in einer Mitteilung.

Ratingagentur Sustainalytics gibt grünes Licht

Zudem teilte die Berlin Hyp mit, dass die Nachhaltigkeits-Ratingagentur Sustainalytics unter anderem die Robustheit der Methodologie, mit der die Bank die Reduktionsrate der CO2-Intensität des gesamten Darlehensportfolios misst sowie die hohe Relevanz dieses KPI für den Banken- und Immobiliensektor, in ihrer Second Party Opinion bestätigt hat.

Mit dem Ziel, den CO2-Fußabdruck ihres Kreditportfolios bis 2030 um 40 Prozent bezogen auf den Basiswert aus dem Jahr 2020 zu reduzieren, knüpft die Berlin Hyp unmittelbar an die im Pariser Klimaabkommen gesetzten Klimaziele an. Dieses Ziel wird von Sustainalytics als "ambitioniert" und als "Beleg für die führende Rolle der Berlin Hyp innerhalb ihrer Industrie" eingestuft.

Re-Offer-Spread bei Mid-Swap +35 Basispunkten

Die Emission wurde von einem Konsortium aus Commerzbank, Crédit Agricole, DZ Bank, HSBC und LBBW begleitet. Crédit Agricole agierte zudem als Structuring SLB Advisor. Das Bankhaus Lampe nahm die Rolle eines Co-Leadmanagers wahr.

Die Orderbücher wurden laut Berlin Hyp mit einer Spread-Guidance von Mid-Swap +50 Basispunkten geöffnet. Innerhalb weniger Stunden wurden Orders von rund 1 Mrd. Euro aufgegeben, so dass der Re-Offer Spread bei Mid-Swap +35 Basispunkten fixiert werden konnte.

Mehrheit der Investoren stammt aus Deutschland

Am finalen Orderbuch beteiligten sich insgesamt 73 Investoren aus 13 Ländern. 55 Prozent der Emission wurden bei Asset Managern, 32 Prozent bei Banken platziert. Betrachtet man die regionale Investoren-Verteiligung, führen Investoren aus Deutschland mit 71 Prozent, gefolgt von Asien mit 10 Prozent.

"Der enge Re-Offer Spread in Verbindung mit einer breit gestreuten Investoren-Nachfrage ist ein Vertrauensbeweis und belegt, dass sich ambitionierte ESG-Ziele und erfolgreiche Geschäftstätigkeit zunehmend bedingen. Mit einer CO2-Reduktion in unserem Kreditbestand von 40 Prozent in den kommenden zehn Jahren haben wir einen wichtigen Hebel, um wirksam die nationalen Klimaziele zu unterstützen", ist der Vorstandsvorsitzende überzeugt.

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