Yapily sammelt frisches Geld ein

Der Open-Banking-Anbieter holt sich in einer Series-B-Finanzierungsrunde 51 Mio. Dollar von  Bestandsinvestoren und Neuinvestor Sapphire Ventures. Deutschland-Chef Chris Scheuermann erklärt im Gespräch mit FinanzBusiness, wie die nächsten Expansionsschritte aussehen.
Yapily-Deutschland-Chef Chris Scheuermann | Foto: Yapily
Yapily-Deutschland-Chef Chris Scheuermann | Foto: Yapily

Yapily hat eine Series-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 51 Mio. US-Dollar (43 Mio. Euro) abgeschlossen. Das bisher eingesammelte Kapital wächst damit auf 69,4 Mio. Dollar. Der Anbieter von Open-Banking-Infrastruktur ermöglicht es Unternehmen, auf Finanzdaten zuzugreifen und Zahlungen auszulösen.

Die Finanzierungsrunde wird von dem Venture-Capital-Unternehmen Sapphire Ventures angeführt. "In den Gesprächen mit Sapphire Ventures wurde sofort klar, dass sie unseren strategischen Ansatz unterstützen und unsere Vision von Open Finance teilen", sagt Stefano Vaccino, CEO und Gründer von Yapily.

Sapphire Ventures ist darauf spezialisiert, in Series B-Runden zu investieren und Start-ups dann bis zum Börsengang zu begleiten. "Sie haben vor allem eine Schwerpunkt auf Technologieunternehmen, die sich mit API-Schnittstellen und Cloud-Technologie beschäftigen - daher passt Yapily gut in ihren Fokus", betont Yapily-Deutschland-Chef Chris Scheuermann im Gespräch mit FinanzBusiness.

Ziel: Expansion in ganz Europa

An der Finanzierungsrunde haben sich auch die bisherigen Investoren Lakestar, HV Capital und Latitude beteiligt. "Am Ende ist jedes Investment eine Wette auf den Markt, in der Hoffnung, dass sich der Anbieter als Gewinner gegen andere durchsetzt. Unser klares Ziel als Yapily ist es, bis Ende des Jahres den europäischen Markt erschlossen zu haben, das heißt die Abdeckung von Open Banking auf dem Kontinent bis zum Ende des Jahres auf 95 Prozent auszubauen", erklärt Scheuermann.

Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen in ganz Europa expandieren. "Dazu gehen wir als nächstes nach Skandinavien und in die Baltischen Staaten, später im Jahr dann nach Polen, Tschechien, Ungarn, damit unsere Kunden ihre Produkte und Dienstleistungen ihren Nutzern in den verschiedenen Ländern anbieten können", sagt Scheuermann. Aber auch in Märkten, die man bereits abdeckt, wie Großbritannien, Italien und Deutschland, will Yapily weiter zu investieren.

"Auf der Produktseite wollen wir vor allem unsere Technik-Tiefe weiter ausbauen, etwa im Bezahlsystem, indem wir noch genauer verstehen, zu welchen Auszahlungsformen es gibt oder wie der Payment-Status erfasst wird“, so Scheuermann. Zudem will man auch das Team vergrößern.

Teamaufbau wird forciert

"Viele wollen gerade wachsen, was auch an den großen Finanzierungsrunden für Fintechs liegt. Ich denke aber, dass wir ein recht attraktives Paket bieten können, dass auch das bietet, was man von einer guten Work-Life-Balance erwartet", sagt Scheuermann.

Kundenstamm vergrößert

Während der COVID-19-Pandemie konnte Yapily seinen Kundenstamm um das 3,5-Fache vergrößern, da sich der globale Handel weiterhin in Richtung Online-Shopping verlagert.

Das britische Fintech wurde 2017 gegründete und sieht sich selbst als Vorreiter im Open Banking. Im Mai 2020 hatte Yapily bereits in einer Series-A-Finanzierung 13 Mio. Dollar von Investoren wie Lakestar und Holtzbrinck sowie Business Angels wie Transferwise-Gründer Taavet Hinrikus eingesammelt.

Marken wie Intuit, QuickBooks, GoCardless, American Express, BUX, Volt, Moneyfarm und Vivid Money setzen auf Yapily, zudem ist das Fintech nach eigenen Aussagen bereits an 80 Prozent der deutschen Banken angebunden.

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