"Bei den Indexfonds investieren viele unsere Anleger im Bereich erneuerbare Energien. Ich denke, dass es vielen unserer Anleger nicht nur um Rendite und Risiko geht, sondern auch um das, was sie mit ihren Investitionen beeinflussen können, das fällt unter den Begriff Impact-Investing", sagte Hecker. Viele junge Menschen sorgten sich aber nicht nur wegen des Klimawandels, sondern auch darüber, wie sie im Niedrigzinsumfeld langfristig und nachhaltig sparen könnten.
Hälfte der Trade-Republic-Nutzer hatten keine Börsenerfahrung
Nach Heckers Ansicht erkennen viele Menschen, die die bisherige Form der Altersvorsorge für sie später nicht ausreichen wird. Der Aktienmarkt biete da eine gute Alternative. Und das zeigt sich nach Angaben des Fintechs auch an den Nutzerdaten. Demnach hatte zwar die Hälfte der Kunden zuvor keine Erfahrung an der Börse. Hecker: "80 Prozent unserer Kunden haben mindestens einen Aktien- oder ETF-Sparplan, in den sie im Schnitt zwischen 150 und 500 Euro im Monat investieren. Trade Republic wird als ein neues digitales "Sparschwein" genutzt."
Hecker betonte in dem Interview auch das Risikobewusstsein und die dadurch sichtbare Finanzbildung seiner Kunden: "Im Coronajahr 2020 haben viele unserer Kunden auf eine breite Diversifikation geachtet und stark in ETFs investiert, während sich in früheren Krisen die Anleger meist sofort vom Aktienmarkt verabschiedet haben. Das Risikoprofil unserer Kunden als Kennzahl ging um 20 Prozent nach unten, trotz eines der volatilsten Aktienmärkte seit Jahren"
Mit Blick auf die Bundestagswahl im September kritisierte der Unternehmensgründer, das es allen Parteien an einem "echten Zukunftsprogramm für die Altersvorsorge" fehle. Hecker schlug beispielsweise vor, den Sparerpauschbetrag nach zehn Jahren endlich wieder einmal zu erhöhen.