Die seit 2. November geltenden verschärften Regelungen in Deutschland zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben die Bereitschaft für Start-up-Finanzierungen nicht getrübt. Das zeigen Daten von Refinitiv.
Denn anders als im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hat der Lockdown der Bereitschaft, Start-up-Finanzierungen auf den Weg zu bringen, im Quartal bis Jahresende keinen Abbruch getan - im Gegenteil. Das Niedrigzinsumfeld befördert offenbar die Bereitschaft der Investoren, in diesem Segment Investitionen zu tätigen.
"In einem Niedrigzinsumfeld und mit wiedererstarktem Vertrauen der Investoren endete das Jahr 2020 auf einem Hoch für VC-Finanzierungen und mit so vielen Deals, wie sie seit dem Höhepunkt der Dotcom-Ära nicht mehr erreicht wurde", sagte Carl-Johan von Uexküll, Managing Director Deutschland & Schweiz beim Datenanbieter Refinitiv, in einer Mitteilung.
Wie Refinitiv in Frankfurt ausführt, haben deutsche Unternehmen - darunter auch Start-Ups - im vierten Quartal 2020 1,3 Mrd. Euro in 102 sogenannten VC-Deals (Wagniskapitaltransaktionen) eingesammelt. Das sei das dritthöchste Transaktionsvolumen seit Beginn der Aufzeichnung und die höchste Anzahl an solchen Deals seit dem zweiten Quartal 2001.
Unternehmen hierzulande haben 2020 insgesamt 299 Deals geschlossen und 4 Mrd. Euro an Wagniskapital eingesammelt. Das entspricht laut Refinitiv einem Rückgang von sechs Prozent beim Transaktionsvolumen gegenüber 2019. Bei der Anzahl der Deals allerdings wurde ein Plus von acht Prozent verzeichnet.
Fintechs profitieren vom Boom
Ende November hatte eine Studie belegt, dass es in Deutschland erstmals mehr als 900 Finanz-Startups gibt.
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