Commerzbank erhebt vermehrt Negativzinsen

115.000 Kunden hat die Bank im dritten Quartal verloren, sagt Finanzvorständin Bettina Orlopp während der Vorstellung des Drittquartalsberichts. Mit dem verringerten Freibetrag für Spareinlagen habe das jedoch nichts zu tun.
Bettina Orlopp, Finanzvorständin der Commerzbank. | Foto: picture alliance / dpa | Arne Dedert
Bettina Orlopp, Finanzvorständin der Commerzbank. | Foto: picture alliance / dpa | Arne Dedert

(Aktualisiert: Weitere Details im zweiten Absatz)

Die Commerzbank hat seit August dieses Jahres ein Einlagenlimit für Neukunden von 50.000 Euro (vorher 100.000 Euro), ehe ein Verwahrentgelt anfällt. Trotzdem führt das nicht vermehrt dazu, dass Kunden abwandern. Das sagt Bettina Orlopp, Finanzvorständin der Commerzbank, während der dritten Quartalskonferenz 2021.

Waren zum Jahresende noch 7 Mrd. Euro mit Negativzinsen belegt und 38 Mrd. Euro unbepreist über dem Freibetrag, waren es im ersten Quartal 2021 schon 10 Mrd. Euro, auf die die Commerzbank ein Verwahrentgelt verhängte. Dafür sank der unbepreiste Anteil auf 29 Mrd. Euro. Unbepreiste Anlagesummen über dem Freibetrag ergeben sich zum Beispiel bei Bestandskunden, die den neuen Richtlinien noch nicht zugestimmt haben.

Im zweiten Quartal stieg der bepreiste Anteil der Sparanlagen auf 13 Mrd. Euro, der unbepreiste Anteil über dem Freibetrag sank weiter auf 25 Mrd. Euro.

Die Absenkung des Freibetrags im Sommer zeigt sich nun im dritten Quartal. Während die bepreisten Einlagen auf 16 Mrd. Euro stiegen, erhöhte sich auch die Summe des noch nicht mit Negativzinsen belasteten Vermögens auf 32 Mrd. Euro. "Wir erbringen Dienstleistungen und müssen dafür bezahlt werden", sagte Orlopp. "Viele Kunden verstehen und akzeptieren dieses Vorgehen." Die 115.000 Kunden, die die Bank im dritten Quartal verloren hat, führt Orlopp nicht auf die Verwahrentgelte zurück, andere Banken würden diese auch erheben.

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