Bayerische Börse verteidigt Rückvergütungen an Neobroker

Die als Payment-for-Order-Flow bekannten Rückvergütungen stellen laut ESMA einen Interessenkonflikt dar. Die Vorstände des Münchner Handelsplatzes argumentieren dagegen. In der Börsen-Zeitung sprechen sie von einem hohen Wettbewerb, der überhöhte Preise verhindere.
Schriftzug Börse München | Foto: Bayerische Börse
Schriftzug Börse München | Foto: Bayerische Börse

Die Bayerische Börse verteidigt die Rückvergütungen von Marketmakern an Low-Cost- oder Neobroker, wie sie zum Geschäftsmodell auch ihres Handelsplatzes Gettex gehören, wie die Börsen-Zeitung berichtet.

Vorstand Andreas Schmidt kennt den Vorwurf, dies führe zu höheren Kosten für den Auftraggeber einer Order. Doch hält er dagegen: "Dies stimmt im deutschen Markt nicht." Sein Vorstandskollege Robert Ertl begründet dies mit dem starken Wettbewerb hierzulande auch dann, wenn das Börsenhandelssystem Xetra geschlossen sei: "Wenn der Marketmaker versuchen würde, die Kunden über den Tisch zu ziehen, würden die überhöhten Preise sofort registriert werden, und er würde den Order-Flow an andere Handelsplätze verlieren."

Ausgangspunkt der Debatte ist laut Börsen-Zeitung die Analyse der europäischen Wertpapieraufsicht ESMA, dass die als Payment for Order-Flow bekannten Rückvergütungen ein Interessenkonflikt zum Anspruch des Broker-Kunden auf einen bestmöglichen Service beim Wertpapierhandel sein könnten. Eine Kompatibilität mit Mifid II - die Finanzmarktrichtlinie schreibt ein Agieren der Broker im besten Interesse ihrer Kunden vor - sei "in den meisten Fällen" unwahrscheinlich.

Die BaFin kündigte daraufhin Anfang September eine Prüfung an, ob Unternehmen die Anforderungen einhielten. Dabei stehe auch die Werbung im Fokus, erklärte die Aufsicht.

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