Frankreichs Notenbankchef sieht keinen Grund für schnelle Zinserhöhung

EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau hat den Hoffnungen von Banken und Sparkassen auf ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik einen Dämpfer versetzt.
Francois Villeroy de Galhau | Foto: picture alliance / NurPhoto | Daniel Pier
Francois Villeroy de Galhau | Foto: picture alliance / NurPhoto | Daniel Pier
Reuters, Archibald Preuschat

Der französische Notenbankchef hat Spekulationen über eine Zinserhöhung der EZB im kommenden Jahr eine Absage erteilt. Es gebe keinen Grund für die Europäische Zentralbank, bis Ende 2022 die geldpolitischen Zügel zu straffen, sagte das EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau am Dienstag dem Rundfunksender France Info.

Forderungen der deutschen Bankenbranche, die Krisen-Geldpolitik zu überdenken, prallen an Villeroy de Galhau ab.

Bankenbranche dringt auf Überdenken der Krisen-Geldpolitik 

Doch bleibe die EZB mit Blick auf die Inflation "sehr wachsam". Zuletzt war am Geldmarkt angesichts des rasanten Preisauftriebs im Euro-Raum darüber spekuliert worden, dass die EZB Ende kommenden Jahres die Zinsen anheben könnte.

Die Teuerungsrate im Euro-Raum war im September mit 3,4 Prozent so hoch wie seit 13 Jahren nicht mehr. Ein Großteil des derzeitigen Auftriebs ist nach Ansicht der Währungshüter jedoch nur vorübergehend und durch die Folgen der Corona-Krise bedingt - so auch Lieferkettenprobleme und Materialengpässe. Nach Ansicht Villeroys dürfte die Teuerungsrate bis Ende 2022 wieder unter die von der EZB angestrebte Marke von zwei Prozent fallen.

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