In ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht für September hat die Deutsche Bundesbank vor den wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels gewarnt. Sie wies dabei auf die Gefahr von sogenannten "stranded assets" hin.
Darunter verstehen die Notenbanker die plötzliche oder schleichende "Entwertung des Kapitalstocks eines Unternehmens oder eines Sektors, wenn dieses Kapital nicht mehr zur Produktion eingesetzt werden darf oder die Produktion infolge höherer CO2-Preise nicht länger rentabel ist".
"Die praktische Umsetzung der Geldpolitik bedarf funktionierender Finanzmärkte", heißt es weiter. Auch hier habe der Klimawandel (...) Auswirkungen, "die wissenschaftlich bislang nur teilweise verstanden sind". Als Beispiel nannte die Notenbank "stranded assets" auf Unternehmensseite: Sie könnten "die Transmission der Geldpolitik erschweren, die Kreditwürdigkeit von Banken beeinträchtigen und schließlich das Kreditangebot mindern".
Extremwetter macht Inflation schwankungsanfälliger
Generell stelle der Klimawandel das Eurosystem mit Blick auf die Erreichung des Ziels der Preisstabilität vor neue Aufgaben, so der Bericht. Die Realwirtschaft und auch die Inflation würden als Folge von Extremwetterereignissen in Zukunft schwankungsanfälliger.
Die Bundesbank kündigte zudem an, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossen hat, "Offenlegungs- und Transparenzanforderungen an die Kontrahenten im Rahmen geldpolitischer Transaktionen im Einklang mit der entsprechenden EU-Regulierung" zu erhöhen.