Trauerspiel Finanzplatz Deutschland

Während andere Länder Lehren aus den Finanzskandalen und Krisen gezogen haben, wird die Liste der Skandale in Deutschland immer länger. Das berichtet Jan Schildbach, Analyst der Deutschen Bank, in der aktuellen Ausgabe des Deutschland-Monitors, aus der mehrere Medien am Mittwoch zitieren.
Zu viele Juristen bei BaFin
Die Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) halte sich sehr eng an „Paragrafen und Formalitäten“, wenn es darum gehe, Fälle aufzuklären. So versäume sie eine aktive Beteiligung. Schildbachs Forderungen: Die personellen Strukturen müssten grundlegend geändert werden. Es säßen zu viele fachfremde (Juristen) in den höheren Etagen der BaFin. Dazu komme die räumliche Distanz zwischen Bonn und Frankfurt.
Bundestagswahl kein Grund zur Hoffnung
Außerdem fordert er, den öffentlich-rechtlichen und genossenschaftlichen Sektor weitreichend zu konsoldieren und zu privatisieren. So könne zukünftige Herausforderungen entgegengetreten werden.
Deutsche Banken sind laut Schildbach verglichen mit anderen großen Staaten in der Europäischen Union bei verschiedenen Kennziffern der Rentabilität Schlusslicht.
Probleme benannt
Schildbach sieht weitere Probleme in den Bereichen: Unternehmenssteuer, den Folgen des Brexits und der Altersvorsorge. Hoffnungen mache er sich jedoch wenig, denn im Fahlkampf spiele die Finanzpolitik nur eine kleine Rolle.
Research Papier offenbar offline genommen
Die Deutsche Bank nahm den Beitrag aus ihrer Reihe Deutschland-Monitor offenbar nach kurzer Zeit von der Webseite. Im Cache von Google führt der Link zur Studie zum Hinweis: Product not available!
Im Frühjahr hatte Frankfurt es im Global Financial Centres Index unter die Top 10 geschafft und kontinentaleuropäische Konkurrenten, wie Luxemburg, Paris und Zürich, hinter sich gelassen.
Frankfurt schafft es unter die Top 10 der globalen Finanzzentren