Deutsche Bank geht nach dem Brexit in Frankreich in die Offensive

Die Deutsche Bank hat seit Sommer vergangenen Jahres ihre Präsenz in Paris ausgebaut. Vor allem Führungskräfte wechselten wegen des Brexits von London in die französische Hauptstadt. Westeuropa-Chefin Frank Krings erläutert die Pläne des Instituts in Paris.
"Wir haben in den vergangenen zwölf Monaten eine Reihe von kunden- und marktorientierten Leitungspositionen in Paris angesiedelt, deren Zuständigkeit über Frankreich hinausgeht und beispielsweise auch Teile des restlichen Europas oder den Mittleren Osten umfasst", sagt Krings in einem am Freitag veröffentlichten Gespräch mit der "Börsen-Zeitung". Paris sei als Knotenpunkt gestärkt worden.
Krings leitet nicht nur die Deutsche Bank France, sondern ist als Chef auch für Westeuropa mit Ausnahme von Deutschland zuständig.
Zur Bedeutung des Finanzplatz an der Seine sagt Krings: "Von der Marktkapitalisierung der Unternehmen her, die hier ihre Firmenzentrale haben, liegt Paris in der Europäischen Union an erster Stelle."
Deutsche Bank bei Börsengängen in Frankreich führend
So gehören auch 85 Prozent der im französischen Leitindex CAC 40 notierten Konzerne zu den Kunden der Deutschen Bank. Sie habe seit 2013 sogar so viele Börsengänge in Frankreich begleitet wie keine andere Bank, heiß es in dem Bericht.
"Unsere Zielgruppe in Frankreich sind Unternehmen und Unternehmer sowie institutionelle Kunden wie Banken, Versicherungen, Pensionsfonds und Assetmanager einschließlich Private Equity", betont Krings. Hingegen stehe ein Einstieg ins Privatkundengeschäft in Frankreich nicht auf der Agenda.
Bank stellt in Frankreich ein
Zurzeit arbeiten in Frankreich 220 Angestellte für die Deutsche Bank - Tendenz steigend. Gesucht würden derzeit in Paris Mitarbeiter für den Verkauf von Produkten des Bereichs Zinsen, Währungen und Unternehmensanleihen an institutionelle Kunden.