Fondsverband trommelt für EU-Geldwäschebehörde in Frankfurt

Fällt die Entscheidung nicht zugunsten der Mainmetropole, könnte sich die "Tektonik zwischen den kontinentaleuropäischen Finanzplätzen" zugunsten der französischen Hauptstadt verschieben, meint der BVI.
Frankfurter Skyline | Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS
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Reuters

Der Fondsverband BVI macht sich für eine EU-Geldwäschebehörde in Frankfurt stark. Es sei wichtig, dass die neue EU-Behörde in die deutsche Finanzmetropole komme und nicht in Paris angesiedelt werde, sagte BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter am Montag.

"Andernfalls könnte sich die Tektonik zwischen den kontinentaleuropäischen Finanzplätzen zugunsten von Paris verschieben." Noch lägen die beiden Städte bei der Zahl der ansässigen EU-Finanzinstitute gleich auf.

"Die Bundesregierung muss sich für Frankfurt als Standort einsetzen. Eine Schlappe wie bei der EBA darf nicht noch einmal passieren", sagte Richter. Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) wurde in London gegründet und in Folge des Brexits 2019 nach Paris verlagert. Auch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) sitzt in der französischen Hauptstadt. Sollte nun auch die EU-Geldwäschebehörde dort aufgebaut werden, hätte Frankfurt einen klaren Nachteil, warnte Richter.

EU-Gesetzpaket wird in dieser Woche vorgestellt

Auch die deutschen Banken setzen sich dafür ein, dass die nächste wichtige EU-Behörde in die hessische Landeshauptstadt kommt. Die Europäische Kommission (EU) erarbeitet gerade ein neues Gesetzeswerk zur Bekämpfung und Vorbeugung von Geldwäsche.

Im Kampf gegen Geldwäsche setzt die EU auf Durchgriffsrechte  

Im Rahmen dessen wird erwogen, eine eigene Behörde zu gründen. Zudem sollen etwa Maßnahmen zur Kundenidentifizierung ("Know Your Customer") abgeändert sowie die Rechtsgrundlagen für den Informationsaustausch unter Behörden erweitert werden. Die EU-Kommission will ihr Gesetzespaket diese Woche vorstellen.

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