Nun ist es offiziell: Neuer Chef der staatlichen Förderbank KfW soll der langjährige Citigroup-Deutschlandchef Stefan Wintels werden. Finanz- und Wirtschaftsministerium bestätigten die Personalie am Mittwoch in Berlin. Beide Ministerien stellten den Vorschlag im Kabinett vor, wie sie gemeinsam mitteilten. Grundlage dafür sei ein Auswahlverfahren einer externen Personalberatung gewesen.
Ex-Citigroup-Deutschlandchef Stefan Wintels soll neuer KfW-Chef werden
Erfahrene Persönlichkeit mit internationalem Profil
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach von einer erfahrenen Persönlichkeit mit internationalem Profil. Die KfW müsse zunächst helfen, die Coronavirus-Pandemie zu bewältigen. Wintels solle die Bank dann für Themen wie Energiewende, Klimaschutz, Digitalisierung und Innovationsförderung aufstellen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sprach von einer Spitzenkraft: "Er ist eine Führungspersönlichkeit mit ausgezeichneter Reputation und er ist international bestens vernetzt."
Der 54-Jährige soll bei der KfW Nachfolger von Günther Bräunig werden, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Bei der KfW-Verwaltungsratssitzung am 23. Juni soll Wintels formal zum neuen Vorstandschef ernannt werden, sagte eine mit der Angelegenheit vertrauten Person zuletzt.
Vertraut mit Fusionen und Börsengängen
Wintels ist seit über 20 Jahren bei der Citigroup und hatte 2013 die Verantwortung für das Deutschlandgeschäft übernommen. Im vergangenen Jahr beförderte ihn die US-Bank dann zum globalen Leiter des Geschäfts mit Finanzinstituten. Den Posten des Deutschlandchefs hat seither Stefan Hafke inne.
Stefan Hafke zum dauerhaften Deutschlandchef der Citigroup ernannt
Als Investmentbanker hat Wintels viele Fusionen, Übernahmen und Börsengänge eingefädelt und ist in der Politik gut vernetzt. Scholz kennt er etwa aus dessen Zeit als Hamburger Bürgermeister. Wintels beriet damals die Stadt bei der Privatisierung der damaligen HSH Nordbank.
Die KfW gehört zu 80 Prozent dem Bund und zu 20 Prozent den Ländern.