Bux schließt Finanzierungsrunde ab - und vollzieht Führungswechsel

Das Fintech holt neue Investoren und wird das Kapital für die Expansion seines Neobroker nutzen. Gleichzeitig übergibt Gründer Nick Bortot den Staffelstab an den bisherigen COO Yorick Naeff.
Nick Bortot und Yorick Naeff (links) | Foto: Bux
Nick Bortot und Yorick Naeff (links) | Foto: Bux

Bux hat sich in einer Finanzierungsrunde 80 Mio. US-Dollar gesichert. Die Kapitalerhöhung wird von Prosus Ventures und Tencent angeführt. Weitere neue Investoren sind ABN Amro Ventures, Citius, Optiver und Endeit Capital. Gleichzeitig legen die Bestandsinvestoren HV Capital und Velocity Capital Fintech Ventures nach.

Im Rahmen der Finanzierungsrunde übergibt Gründer Nick Bortot zudem die Führung des Fintechs an Yorick Naeff, dem derzeitigen COO und CEO in Großbritannien. In seiner neuen Rolle soll Naeff die Internationalisierung von Bux vorantreiben. Bortot wird dem Unternehmen weiterhin als Mitglied des nicht-geschäftsführenden Vorstandes erhalten bleiben.

"Mit dieser neuen Finanzierungsrunde wollen wir auch weiterhin die Rolle des innovativen Vorreiters beibehalten, indem wir mit neuen Funktionen die Zukunft der europäischen Geldanlage gestalten. Wir sind sehr dankbar, dass namhafte Investoren wie Prosus Ventures und Tencent unser Vorhaben unterstützen", sagt Yorick Naeff, der neue CEO von Bux in einer Mitteilung.

Im Rahmen der Finanzierungsrunde wird Digital-Experte Alwin Mahler für HV Capital zudem Mitglied des Beirats werden.

Kapital für weiteres Wachstum in Europa

Das frische Geld will man nutzen, um die europäische Expansion von Bux Zero, der provisionsfreien Investment-App, zu bescheunigen. Nach der erfolgreichen Markteinführung in Deutschland, Frankreich, Österreich und Belgien im vergangenen Jahr, wird der Neobroker weitere Märkte in den Blick nehmen.

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Wie der neue Chef sich von der Konkurrenz absetzen will, hatte er bereits zur Einführung von Bux Zero im Gespräch mit FinanzBusiness erklärt: "Es ist ein Game-of-scale", sagt Naeff im Oktober 2020. "Die Margen sind klein und wir kassieren auch nicht beim Orderflow. Wir denken, das die Bezahlung des Order-Flow nicht im Interesse des Kunden ist. Denn wenn Anbieter mitverdienen, wenn der Kunde an große Finanzfirmen verkauft, kann das falsche Anreize setzen."

"Der deutsche Markt ist sehr wettbewerbsorientiert"

Bux Zero wird von der niederländischen Finanzmarktaufsicht Autoriteit Financiële Markten (AFM) reguliert. Der Aktienhandel erfolgt über ein selbstentwickeltes Backend. Die Papiere selbst werden bei der niederländischen ABN Amro Clearing verwahrt.

Stark steigende Kundenzahlen

Bux hat vor kurzem die 500.000-Marke bei den Kundenzahlen durchbrochen und die Zahl der aktiven Nutzerim Laufe des vergangenen Jahres versechsfacht. Nach eigenen Angaben hat sich zudem das verwaltete Vermögen von Bux Zero in den vergangenen drei Monaten verdoppelt.

Entsprechend sehen die neuen Investoren hohes Skalierungs-Potenzial in dem Fintech. “In den vergangenen Jahren hat Bux bereits ein beeindruckendes Wachstum erlebt und ist der am besten positionierte Neobroker, um in Europa und darüber hinaus zu skalieren", sagt Sandeep Bakshi, Head of Europe Investments bei Prosus Ventures in der Pressemitteilung zur Finanzierungsrunde.

"Es ist der einzige europäische Neobroker, der eine wirklich stabile, nachhaltige und skalierbare Plattform entwickelt hat und seine Anlageprodukte bereits in mehreren europäischen Ländern anbietet", betont Alex Leung, Assistenz der Geschäftsführung bei Tencent Strategic Investments in der Mitteilung. "Außerdem hatte Bux keinerlei Einschränkungen oder Ausfälle während der Volatilität der vergangenen Monate", so der Investor - ein klarer Seitenhieb auf die Konkurrenz bei Trade Republic, die im Gamestop-Hype derart von Neukunden überrannt wurden, dass sie an technische Grenzen stießen.

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