Commerzbank-Aufsichtsrat kommt nicht zur Ruhe

Die Kapitalseite im Aufsichtsrat der Commerzbank ist offenbar stärker zerstritten als bislang bekannt: Während dort nach dem Rückzug von Andreas Schmitz am vergangenen Donnerstag mit Hochdruck ein Nachfolger gesucht wird, sind nach Informationen der FAZ drei weitere Aufsichtsratsmitglieder auf dem Absprung. Die Commerzbank wollte dazu keinen Kommentar abgeben, schreibt die FAZ.
Verlassen werden das Kontrollgremium zur nächsten Hauptversammlung Victoria Ossadnik, Geschäftsführerin von Eon Energy Deutschland, der frühere Otto-Versand-Vorstand Rainer Hillebrand und Tobias Guldimann, ehemaliger Risikovorstand bei der Credit Suisse, berichtet die Zeitung.
Streit um die Nachbesetzung
Hintergrund sei ein im Kontrollgremium darüber entbrannter Streit, wer die ursprünglich für 5. Mai angesetzte Hauptversammlung leiten sollte, in dessen Verlauf Schmitz den Hut nahm.
Andreas Schmitz zieht sich aus dem Aufsichtsrat der Commerzbank zurück
Daraus ergibt sich, dass noch vor Ostern einschließlich des neuen designierten Aufsichtsratsvorsitzenden Helmut Gottschalk fünf von zehn Commerzbank-Aufsichtsräten der Kapitalseite neu zur Wahl für die nächste Hauptversammlung nominiert werden müssen. Damit kann der Bund als Großaktionär den Aufsichtsrat entscheidend umgestalten.
Größter Einzelaktionär der Commerzbank ist mit rund 15 Prozent die Bundesrepublik Deutschland. Als Vertreterin des Bundes sitzt unter anderem Jutta Dönges im Kontrollgremium der Bank. Sie ist Geschäftsführerin der Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH.
Helmut Gottschalk soll Aufsichtsratschef bei der Commerzbank werden