KfW-Tochter DEG fährt 2020 einen Verlust von fast 180 Millionen Euro ein
![DEG-Gebäude in Köln | Foto: DEG / Fotograf: Andreas Huppertz](https://photos.watchmedier.dk/watchmedier/resize:fill:3840:0:0/plain/https://photos.watchmedier.dk/Images/article12872377.ece/ALTERNATES/schema-16_9/DEG_Geb%25C3%25A4ude-Logo.jpg)
Die DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, eine Tochter der KfW, hat im vergangenen Jahr ihre Verluste ausgeweitet. Bedingt durch eine deutlich erhöhte Risikoversorge erreichte sie ein Jahresergebnis vor Steuern von -178,7 Mio. Euro, wie aus dem Lagebericht hervorgeht. Das Ergebnis drückt auch auf die Bilanz der Konzernmutter KfW. 2019 lag der Jahresfehlbetrag der DEG noch bei -51,8 Mio. Euro.
Risikovorsorge der KfW steigt 2020 auf knapp 1,2 Milliarden Euro
"Gerade auch während der Pandemie war und ist die DEG als verlässlicher Partner privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern gefragt, die von den Folgen hart getroffen sind", so DEG-Chefin Christiane Laibach in einer Bilanzmitteilung.
Man habe daher im vergangenen Jahr den Schwerpunkt darauf gelegt, Kunden mit kurzfristigen Liquiditätshilfen und spezifischen Covid-Response-Angeboten zur Seite zu stehen. "Insgesamt lag der Fokus auf der engen Begleitung ihrer Bestandskunden", heißt es dazu im Lagebericht.
Operatives Ergebnis über Vorjahr
Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertungseffekten aus Währung lag mit 200 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (2019: 153 Mio. EUR).
Auch der Zinsüberschuss sowie die Erträge aus dem Beteiligungsgeschäft gingen nach oben – das aber im Schatten der Netto-Risikovorsorge. Sie stieg auf von 193,5 Mio. Euro (2019) auf rund 359 Mio. Euro. Das Eigenkapital verringerte sich aufgrund des für das Geschäftsjahr ausgewiesenen Bilanzverlustes von 181,2 Mio. Euro auf knapp 2,3 Mrd. Euro.
Prognose "von großer Unsicherheit geprägt"
2021 will die DEG laut Lagebericht wieder aus der Verlustzone kommen, rechnet andererseits aber weiter mit erheblichen Einschränkungen – da Covid-19-Impfstoffe regional nicht gleichermaßen verfügbar und die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Krise in einzelnen Ländern noch nicht abschließend beurteilbar seien. Die Prognose sei insofern "von großer Unsicherheit geprägt", wird im Lagebericht erklärt.
Christiane Laibach betont: "Unsere langjährige Erfahrung mit unternehmerischen Investitionen in volatilen Märkten hilft auch in der aktuellen, beispiellosen Situation dabei, unsere Kunden umsichtig zu begleiten." Das mit acht Prozent stärkste Wachstum erwarte man im laufenden Jahr aus der Region Asien (ohne Japan).
Die DEG finanziert Investitionsvorhaben privater Unternehmen mit Darlehen, beteiligungsähnlichen Darlehen und Beteiligungen in Entwicklungs- und Schwellenländern, unterstützt auch deutsche Unternehmen, die im Ausland investierten.