Credit Suisse von Zahlungsausfall bei US-Hedgefonds betroffen

Im Nachgang der Greensill-Pleite muss die Schweizer Bank mit weiteren Verlusten aus Prime Brokerage-Geschäften rechnen. Auch die Deutsche Bank soll betroffen sein, allerdings in erheblich geringerem Umfang.
Fassade der Credit Suisse | Foto: picture alliance/KEYSTONE | GAETAN BALLY
Fassade der Credit Suisse | Foto: picture alliance/KEYSTONE | GAETAN BALLY
Ulrike Barth, dpa

(Aktualisiert: Auch Deutsche Bank, Goldman Sachs, Morgan Stanley und UBS betroffen)

Die Credit Suisse (CS) ist nach der Greensill-Affäre nun von einem weiteren Rückschlag betroffen. Ein bedeutender Hedge-Fonds mit Sitz in den USA sei in der vergangenen Woche den Margenforderungen der Credit Suisse und einiger anderer Banken nicht nachgekommen, teilte die Schweizer Großbank mit.

Credit Suisse und eine Reihe anderer Banken seien nun dabei, sich aus diesen Positionen zurückzuziehen. "Obwohl es zum jetzigen Zeitpunkt noch verfrüht ist, die genaue Höhe des Verlustes zu beziffern, der aus diesem Ausstieg resultiert, könnte er sehr bedeutend und wesentlich für unsere Ergebnisse des ersten Quartals sein, ungeachtet der positiven Trends, die wir in unserem Trading Statement Anfang dieses Monats angekündigt haben", heißt es in der Mitteilung der Credit Suisse.

"Zu gegebener Zeit" werde man ein Update in der Angelegenheit veröffentlichen, heißt es weiter. Laut Bloomberg und anderen Medien handelt es sich bei dem US-Hedgefonds um Archegos Capital.

Mehrere Banken waren als Prime Broker tätig

Wie die Financial Times mit Hinweis auf zwei Banker berichtet, wird der erwartete Verlust bei der Credit Suisse auf 3 bis 4 Mrd. Dollar geschätzt. Zudem sei auch die Deutsche Bank betroffen, aber ihre Verluste werden voraussichtlich nur einen Bruchteil dessen betragen, was andere Broker verbuchen müssen.

Zu den betroffenen Banken gehören laut den Medienberichten daneben auch Goldman Sachs, Morgan Stanley und UBS. Aller waren als Prime Broker für Archegos tätig.

Greensill Capital USA beantragt Insolvenz

Ende vergangener Woche hatte auch die US-Ein­heit des ge­scheiterten Lieferketten-Finanzierers Greensill Capital in New York Insolvenzschutz nach Chapter 11 beantragt. Bereits im März meldete Greensill in Großbritannien Insolvenz an, ehe die australische Holdinggesellschaft von Greensill Anfang des Monats ebenfalls ein entsprechendes Verfahren beantragte.

Greensill Capital gab in den USA Vermögenswerte von bis zu 50 Mio. Dollar und Verbindlichkeiten von bis zu 100 Mio. Dollar an. Die Konzerneinheit hat laut Gerichtsdokumenten keine gesicherten Schulden.

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