Die Bayerische Landesbank befindet sich im zweiten Jahr ihrer strategischen Neuausrichtung. Das kostete 2020 wieder Geld - und jetzt kommt auch noch Corona hinzu. Der Vorstand gibt nur eine vorsichtige Prognose für 2021, ist aber zuversichtlich für die weitere Umsetzung der Investitionsvorhaben.
Die BayernLB kommt mit ihrem Transformationsprogramm weiter voran. Doch die Restrukturierungen belasten auch das Ergebnis. Vor Steuern blieben für das vergangene Jahr 195 Mio. Euro, 2019 waren es 656 Mio. Euro. Das teilte die Landesbank heute mit.
Finanzvorstand Markus Wiegelmann betonte in der Bilanzpressekonferenz jedoch, dass die Restrukturierung 2020 rund 300 Mio. Euro kostete, ohne diese Aufwendungen läge das Ergebnis bei 482 Mio. Euro. Dies sei "sehr respektabel", man habe damit noch zur Mitte des vergangenen Jahres nicht gerechnet.
Auch der Return on Equity war durch die Restrukturierung beeinflusst: Er liegt für 2020 bei 1,9 Prozent, bereinigt um die Transformationskosten aber bei 4,5 Prozent. 2019 waren es 6,7 Prozent.
Keine weiteren Restrukturierungsaufwendungen geplant
Es soll das letzte Mal gewesen sein, dass die selbstauferlegte Restrukturierung das Ergebnis zerhagelt. Laut dem Vorstandsvorsitzenden Stephan Winkelmeier werden keine weiteren Aufwendungen nötig sein, um das selbst auferlegte Transformationsprogramm 2024 zu vollenden.
"Wir sind den Zielen im Transformationsprogramm ein entscheidendes Stück näher gekommen", sagte er in der Bilanzpressekonferenz.
Und zum Gesamtergebnis sagte er: "Sie sehen mich heute zufrieden, wir hatten ambitionierte Ziele und wir haben Sie erreicht."
900 Stellen werden abgebaut
Zu den Zielen der strategischen Neuausrichtung gehört auch ein massiver Stellenabbau, insgesamt sollen rund 900 Angestellte gehen, wie der Vorstand heute nochmal bestätigte. Ein Drittel des Jobabbaus sei bereits vertraglich vereinbart, bis Mitte des Jahres soll die Hälfte geschafft sein.
Dabei verzichte man auf betriebsbedingte Kündigungen und gestalte den Abbau sozialverträglich, versprach Winkelmeier. Er stellte zudem heraus, dass der Vorstand auf einen Teil seiner variablen Vergütung verzichtet habe, um nicht den Eindruck zu erwecken, sich bereichern zu wollen.
Aber nach dem Restrukturierungsprogramm ist vor der Corona-Krise - und deshalb deutet sich auch für das laufende Geschäftsjahr kein sonderlicher Gewinnsprung an. Man plane mit einem Ergebnis vor Steuern von 200 bis 400 Mio. Euro, teilte der Vorstand in seiner Prognose mit.
Große Sorge vor Auswirkungen der Corona-Krise
Die Bandbreite sei bewusst so groß gewählt, da Marktverwerfungen nicht auszuschließen seien. Man sei aber "guter Dinge", dass die Quartalsergebnisse positiv ausfallen.
Um den Unwägbarkeiten entgegen zu treten, wurde auch eine entsprechend große Risikovorsorge getroffen: -142 Mio. Euro im Vergleich zu +251 Mio. Euro in 2019. Sie schlüsseln sich auf in 195 Mio. Euro auf abgeschriebene Forderungen - dazu zählt unter anderem die ehemalige Hypo Alpe Adria -, 266 Mio. Euro wurden pauschal getroffen, der Rest beziehe sich auf konkrete Fälle.
Allerdings betonte Winkelmeier in Bezug auf drohende Kreditausfälle: "Bislang hat es keine konkreten Einzelfälle bedarf, wir stellen uns aber darauf ein, dass es in 2021, 2022 dazu kommen wird."
Kostenentwicklung und Investitionsvorhaben
Und auch auf der Kostenseite gibt es weiterhin Belastungen. Der Verwaltungsaufwand ist mit 1,5 Mrd. Euro nochmal höher als in 2019. Hier schlagen die geplanten Investitionen bereits zu Buche.
Bis 2025 plant die BayernLB mit 700 Mio. Euro Investitionsvolumen, bislang hat davon vor allem die Berliner Tochter DKB profitiert. Kundenwachstum und eine neue IT-Infrastruktur stehen hier im Fokus. Erste Fortschritte und Einblicke hatte der Bereichsleiter für Privatkunden Sascha Dewald im Interview mit FinanzBusiness präsentiert.
"Wir setzen hier auf Wachstum, aber nicht auf Blindes, sondern auf Profitables", versprach der Vorstandsvorsitzende.
Dass solch ein Programm von den Eigentümern, dem Freistaat Bayern und dem Sparkassenverband Bayern nicht nur begrüßt wird, dürfte klar sein. Und auch Winkelmann gibt zu: "Der Dialog mit den Eigentümern ist nicht zahm und das ist auch gut so."
Provisionsergebnis und Edelmetallgeschäft im Plus
Ein weiterer Kostenpunkt sind die Einlagensicherung und Bankenabgabe, die CFO Wiegelmann als "schmerzhaft" bezeichnete. Insgesamt habe man die Kostenseite aber bereits um 8 Prozent in der Kernbank senken können.
Allerdings konnte die Bayern LB im vergangenen Jahr auch Geld verdienen. Der Zinsüberschuss blieb stabil, der Provisionsüberschuss konnte gesteigert werden. Das Fair Value Ergebnis konnte dank des positiven Edelmetallgeschäfts, welches 50 Mio. Euro beisteuerte, von -2 auf +62 Mio. Euro gesteigert werden.
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