GLS legt Gender-Pay-Gap offen

Das genossenschaftliche Institut aus Bochum sieht nach wie vor Nachholbedarf bei der Anpassung der Lohnunterschiede und hat Maßnahmen formuliert. Dabei steht die Bank sowohl im nationalen als auch internationalen Vergleich gut da.
Symbolbild: Gender-Pay-Gap | Foto: picture alliance / empics | Joe Giddens
Symbolbild: Gender-Pay-Gap | Foto: picture alliance / empics | Joe Giddens

Ein paritätisch besetzter Vorstand, zwei Drittel Frauen in der Gesamtbelegschaft - aber eine ungleiche Bezahlung. Das ist das Bild, das sich bei der GLS Bank zeigt. Zum 31. Dezember 2020 betrug der unbereinigte Gender-Pay-Gap 13,73 Prozent, so teilte es das Institut mit.

Der unbereinigte Gender-Pay-Gap wertet dabei die Angaben aller Beschäftigten aus, während der bereinigte Wert die Bezahlung für Beschäftigte mit vergleichbaren Eigenschaften angibt.

In Deutschland ist es nicht verpflichtend, Lohnunterschiede auszuweisen. Seit 2018 können Angestellte aber durch das Entgelttransparenzgesetz aggregierte Informationen über die Vergütung eines in ähnlicher Position beschäftigten Kollegen des anderen Geschlechts anfordern.

Gender-Pay-Gap im Vergleich

In Großbritannien hingegen müssen Unternehmen mit 250 oder mehr Beschäftigten seit April 2017 ihren geschlechterspezifischen Lohnunterschied ausweisen. Demnach, so geht es beispielsweise aus dem Personalbericht der Deutschen Bank hervor, lag der Gender-Pay-Gap des Instituts in Großbritannien bei 27,2 Prozent.

Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt lag der Wert 2019 bei 20,1 Prozent, Frauen verdienen also rund 80 Cent für jeden Euro, den Männer bekommen. Der europäische Durchschnitt des Gender-Pay-Gaps liegt bei 14,1 Prozent.

Dem Gender-Pay-Gap entgegenwirken

Die GLS Bank steht also im Vergleich aktuell besser da. Allerdings wolle man auch die noch bestehende Lücke weiter verringern.

"Schritt für Schritt werden wir die Lücke schließen", heißt es in der Mitteilung. Da die Erhebung im vergangenen Jahr erstmals durchgeführt wurde, seien die Ursachen noch nicht im Detail erkannt. Aber es seien bereits erste Maßnahmen umgesetzt worden. So wurden Ansprechpartnerinnen für Erfahrungsaustausch und Netzwerkarbeit etabliert, sowie Führungskräfte für Chancengleichheit, Diversität und Inklusion sensibilisiert

Und: Die GLS Bank hat sich zum Ziel gesetzt, Frauen mit gleichen Eigenschaften und Qualifikationen in derselben Höhe zu entlohnen wie ihre männlichen Kollegen im gleichen Job - auch wenn sie weniger verlangten.

Die GLS gehört zu den deutschen Genossenschaftsbanken und stand per Ende 2019 mit einer Bilanzsumme von 6,76 Mrd. Euro auf Platz 15 des vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken herausgegebenen Rankings.

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