N26 verbrennt 2020 abermals dreistelligen Millionenbetrag

Co-Gründer Valentin Stalf sieht die Gewinnzone aber weiterhin Ende 2021 "in Griffweite". Die Neobank meldet zudem überproportionalen Anstieg des Transaktionsvolumens.
Valentin Stalf | Foto: picture alliance / Hans Klaus Techt / APA
Valentin Stalf | Foto: picture alliance / Hans Klaus Techt / APA

Der stramme Wachstumskurs hat der Berliner Neobank N26 im zurückliegenden Jahr abermals einen Millionenverlust eingebrockt.

Der Co-Gründer des Fintechs, Valentin Stalf, bekräftigt aber, dass N26 in absehbarer Zukunft profitabel sein soll. "Bis Ende dieses Jahres könnte ein Gewinn in Griffweite sein", sagte er dem Handelsblatt.

110 Mio. Euro Verlust

2020 beendete das 2013 gegründete Fintech laut dem Zeitungsbericht noch mit einem Verlust von 110 Mio. Euro. Der Fehlbetrag sei aber nur noch halb so hoch ausgefallen wie 2019.

Die Nachrichtenagentur dpa-afx berichtet derweil, dass sich - inklusive der Aktivitäten auf dem Bankenmarkt in den USA und der gescheiterten Marktoffensive in Großbritannien - der Gesamtverlust von N26 auf knapp 217 Mio. Euro summierte, darunter 165 Mio. Euro im europäischen Kernmarkt. 2018 hatte das Berliner FinTech Verluste in Höhe von 70 Mio. Euro verzeichnet.

N26 selbst schweigt zu Finanzkennzahlen

In einer am Donnerstag verbreiteten Pressemeldung geht N26 nicht auf Finanzkennzahlen ein. Dafür werden die Erfolge beim eingeschlagenen Expansionskurs unterstrichen - allein 2020 seien 200 neue Mitarbeiter eingestellt worden, "um Produktinnovationen" voranzutreiben.

Auch konnte die Kundenzahl auf über sieben Millionen gesteigert werden, womit das Fintech seine "Position als führende digitale Bank Europas" gestärkt habe, heißt es in der Mitteilung. Zudem sei das Transaktionsvolumen auf monatlich über 5,5 Mrd. Euro gestiegen.

"Digitalisierung und Innovation sind die entscheidenden Faktoren für den zukünftigen Erfolg Europas. Wir sind daher stolz darauf, als eines der führenden europäischen Technologieunternehmen diese Entwicklung mit voranzutreiben", sagte Stalf in der Mitteilung.

Börsengang ist eine Option

Im Handelsblatt deutete Stalf einen Börsengang im kommenden Jahr oder später an: "Wir können 2022 so weit sein, dass wir einen Börsengang in Betracht ziehen – was aber noch nicht heißt, dass wir schon nächstes Jahr an die Börse gehen." Derweil zititert dpa-afx den N26-CEO: "Das hängt auch davon ab, wie sich das Geschäft in den Jahren 2021 und 2022 entwickeln wird."

Die Bewertung der Neobank liegt Medienberichten zufolge derzeit bei rund 3,5 Mrd. Euro.

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