Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis ist mit Blick auf Firmenpleiten optimistischer

Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe rechnen mit Erholung der Wirtschaft noch in diesem Jahr. Zudem treffe der zweite Lockdown nicht so hart wie der erste im Frühjahr.
Helmut Schleweis | Foto: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
Helmut Schleweis | Foto: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis ist optimistischer, dass die Zahl der Firmenpleiten wegen der Corona-Pandemie - und somit auch das Volumen der Kreditausfälle - niedriger ausfallen wird als befürchtet.

"Wenn durch die jetzigen Lockdown-Maßnahmen die Pandemie für die Gesundheitsbehörden wieder beherrschbar wird, werden die Investitionen und der Konsum schnell wieder anspringen. Die wirtschaftliche Erholung ist durch die aktuellen Maßnahmen nur unterbrochen und nach hinten verschoben. Die Erholungsperspektive an sich bleibt intakt", sagte Schleweis laut Mitteilung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands.

3,5 Prozent Wachstum im laufenden Jahr

Die Ökonomen aus Sparkassen, Landesbanken und der DekaBank rechnen mit einer Erholung der deutschen Wirtschaft und prognostizieren für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent, im kommenden Jahr dann von 3,1 Prozent.

Die Ökonomen der Sparkassen-Finanzgruppe stimme insbesondere optimistisch, dass die Auswirkungen der zweiten Infektionswelle und der Eindämmungsmaßnahmen bislang deutlich geringer ausfallen als während des ersten Lockdowns. Zwar seien einige Bereiche der Wirtschaft - der Dienstleistungssektor, das Hotellerie- und Gastgewerbe sowie der stationäre Einzelhandel - stark betroffen. Deren Anteil an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung sei jedoch vergleichsweise gering.

Folgen der Pandemie halten nach

Es werde aber eine Weile brauchen, die Folgen der Pandemie für die Wirtschaft zu verarbeiten. Das aus 2019 bekannte Vorkrisenniveau beim realen BIP dürfte in Deutschland nach Einschätzung der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe Ende des Jahres 2021 wieder erreicht werden. Damit wären aber die zwei Jahre ausgefallenen Wachstums noch nicht wieder aufgeholt. Das dürfte auch 2022 nur teilweise gelingen.

Und dann ist da noch der Faktor Unsicherheit: "Die wirtschaftliche Erholung steht und fällt mit dem Tempo und dem Anschlagen der Impfkampagnen", so Schleweis. Hier hat es nicht zuletzt wegen des knappen Vakzins und am Dienstag aufgekommen Zweifeln an der Wirksamkeit eines Impfstoffs immer wieder Rückschläge gegeben.

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