Moody's fordert deutsche Banken zum Kostensenken auf

Ratingagentur befürchtet sonst eine weitere Schwächung der Rentabilität, was Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit des Sektors insgesamt hat.
Der Hauptsitz von Moody's in New York. | Foto: picture alliance / ANP | Lex van Lieshout
Der Hauptsitz von Moody's in New York. | Foto: picture alliance / ANP | Lex van Lieshout

Die deutschen Banken müssen dringend ihre Kosten senken. Das fordert die US-Ratingagentur Moody's in einer am Montag veröffentlichten Note.

"Die deutschen Banken gehören zu den am wenigsten profitablen in Europa, was in erster Linie auf ihre sehr hohe Kostenbasis zurückzuführen ist; und es werden erhebliche Kostensenkungen nötig sein, um zu verhindern, dass manche Banken bis auf den Break Even oder sogar in die Verlustzone abrutschen", lautet die Schlussfolgerung der Analysten.

Die Ratingagentur hat in ihrer Analyse die Entwicklung der Rentabilität und anderer zentraler Finanzkennzahlen der deutschen Banken anhand von zwei Szenarien untersucht, die bis Ende 2024 reichen: Das erste ist ein eher günstiges Szenario, in dem für die deutschen Banken eine Fortsetzung der seit 2014 anhaltenden Trends prognostiziert wird.

Das zweite Szenario modelliert einen – vielleicht eher wahrscheinlichen – Japan-ähnlichen wirtschaftlichen Hintergrund, der durch schwaches Wirtschaftswachstum und anhaltend niedrige beziehungsweise Negativzinsen sowie eine sehr geringe Inflation gekennzeichnet ist.

Institute drohen Verluste

Sollten sich die aktuellen Trends fortsetzen, können die deutschen Banken ihr Rentabilitätsniveau halten, wenn sie ihre Kosten in den nächsten fünf Jahren um annähernd zehn Prozent senken, so Moody's. Im Japan-ähnlichen Szenario prognostizieren die Bonitätswächter, dass sich die Rentabilität der deutschen Banken bis 2024 systemweit dem Break Even annähern werde. Dies bedeute, dass manche Institute Verluste machen würden - sofern sie keine drastischeren Sparmaßnahmen ergreifen.

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