Corona-Krise führt 2020 zu Rückgang bei Mittelstands-Anleiheemissionen
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Die Corona-Krise hat im Jahr 2020 den Markt für Anleihen mittelständischer Emittenten ausgebremst. Während die Zahl der Emissionen von 40 auf 38 eher geringfügig abnahm, betrug das Volumen mit 1,3 Mrd. Euro weniger als drei Viertel des Vorjahres. Das schreibt die Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und beruft sich auf eine Erhebung der Investor-Relations-Beratung IR.on.
Kapitalmarkt war 2020 weniger aufnahmefähig
Zudem zeigte sich der Markt weniger aufnahmefähig. Nur vier von zehn Emittenten konnten ihre Anleihen vollständig platzieren; das vom Markt aufgenommene Volumen sank unter eine Milliarde Euro.
Bei fast der Hälfte warben die Emittenten weniger als 10 Mio. Euro ein. Größere Emittenten hätten oft die aufgrund der sich rasch verändernden Pandemielage gestiegenen Transaktionsrisiken gescheut, sagte Berater Frederic Hilke von IR.on der Zeitung.
Emissionshäuser erwarten durchschnittlich 25 Emissionen
Für das laufende Jahr rechnen neun von IR.on befragte Emissionshäuser durchschnittlich mit 25 Emissionen, was einem weiteren Rückgang entspräche. Die Häuser seien damit aber optimistischer als zu Beginn des vergangenen Jahres, sagt Hilke.
Gründe seien ein steigender Finanzierungsbedarf im Mittelstand bei gleichzeitig schwierigerer Bankenfinanzierung und eben mögliche Aufholeffekte. Der durchschnittliche Zinskupon könnte per saldo etwas steigen. 2020 hatte er sich mit 5,57 Prozent nicht verändert. Das Emissionsgeschehen dürfte weiterhin die Immobilienbranche dominieren.