Cost-Income-Ratio der Sparkasse Spree-Neiße sinkt auf 40,6 Prozent

Das öffentlich-rechtliche Institut bildet damit bundesweit eine Ausnahme. Die Bilanzsumme stieg im vergangenen Jahr erstmals über vier Mrd. Euro.
Sparkassenlogo (Symbolbild) | Foto: picture alliance / Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/ZB | Monika Skolimowska
Sparkassenlogo (Symbolbild) | Foto: picture alliance / Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/ZB | Monika Skolimowska

Eine Cost-Income-Ratio von knapp über 40 Prozent erreichen in Deutschland die allerwenigsten Banken. Die Sparkasse Spree-Neiße gehört dazu – konnte den Wert 2020 sogar noch weiter drücken: von 41,8 Prozent im Vorjahr auf nun 40,6 Prozent.

Zum Vergleich: Die Bundesbank ermittelte über alle deutschen Banken hinweg zuletzt einen Wert von 76,0 Prozent (2019).

"Insgesamt ist die Sparkasse Spree-Neiße sehr zufrieden mit der Entwicklung", heißt es dazu in einer Pressemitteilung. "Das starke Bilanzwachstum der letzten Jahre hält weiter an."

Bilanzsumme liegt erstmals über 4 Mrd. Euro

Details zum abgelaufenen Geschäftsjahr und zur Situation in der Region Cottbus veröffentlichen die Vorstände Ulrich Lepsch, Ralf Braun und Thomas Heinze zwar erst Mitte Februar, geben vorab in ihrer Mitteilung aber einen ersten Einblick. Demnach stieg die Bilanzsumme um 12,7 Prozent auf fast 4,5 Mrd. Euro – und das, wie es heißt, vor allem aufgrund des überschnittlichen Zuwachses bei den Kundeneinlagen: Sie erhöhten sich um 10,3 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro.

Dirk Engler zufolge, der den Vorstandsstab leitet, läuft die Bank dennoch "nicht in einen Anlagenotstand hinein". Im Gespräch mit FinanzBusiness betont er, dass man die Lage im Griff habe – auch wenn angesichts der Niedrigzinsphase "die Renditen nicht besser" würden. Ein Verwahrentgelt einzuführen sei in jedem Fall kein Thema, sagt er. "Unsere Einlagenpolitik ist langfristig ausgerichtet, damit hören wir jetzt trotz Niedrigzinsen auch nicht auf."

Kreditgeschäft steigt um 22,6 Prozent "ohne erhöhte Risiken"

Das Kreditgeschäft ist ebenfalls überdurchschnittlich gewachsen: Es legte um 22,6 Prozent auf gut 1,5 Mrd. Euro zu.

"Das Neugeschäft konnte gegenüber dem Vorjahr nochmals gesteigert werden", erklären die Vorstände in ihrer Mitteilung, sagen zugleich, dass sie "keine erhöhten Kreditrisiken" feststellen. "Auch die Corona-bedingten Einschränkungsmaßnahmen haben die Risikolage nicht negativ beeinflusst."

Auf Nachfrage von FinanzBusiness erklärt Engler den Grund: das Know-how der Berater. "Für uns ist das der wichtigste Faktor", sagt er. "Wir kennen unsere Kunden einfach sehr gut" – das schütze vor Risiken.

ktuell seien im Risikocontrolling keinerlei Anzeichen zu erkennen, dass sich die Lage durch die Corona-Krise massiv ändern könnte, so Engler. Ohnehin liege der Fokus liege hier eher auf der privaten Immobilienfinanzierung – weniger auf Firmenkunden. "Wir haben aber mit allen gewerblichen Kunden telefonisch gesprochen und, falls es nötig war, individuelle Lösungen gefunden."

Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag 2020 bei 60,4 Mio. Euro, der allgemeine Verwaltungsaufwand bei insgesamt 42,4 Mio. Euro und damit bei 0,99 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme. Zum Jahresüberschuss will sich die Bank im Februar noch äußern.

Die Sparkasse Spree-Neiße hat rund 390 Mitarbeiter. Sie betreibt 28 Filialen und 14 SB-Stellen in Cottbus und im Landkreis Spree-Neiße.

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