VÖB fordert beim Digitalen Euro weiterhin "bewährte Trennung" von Zentralbankgeld und Giralgeld

Der Verband Öffentlicher Banken begrüßt zum Ende der EZB-Konsultation die Einführung eines Digitalen Euro - wenn Zentralbankgeld und Giralgeld weiterhin getrennt bleiben. Chancen für Banken sieht der Verband vor allem bei Smart Contracts.
Georg Baur, Mitglied der Geschäftsleitung des VÖB | Foto: VÖB/Dominik Butzmann.
Georg Baur, Mitglied der Geschäftsleitung des VÖB | Foto: VÖB/Dominik Butzmann.

Bis gestern hatten Bürger, Verbände und Stakeholder Zeit, sich bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einem Thema zu äußern, das den Geldverkehr in Europa wie wir ihn kennen revolutionieren könnte. Die EZB sammelte in den vergangenen Wochen Meinungen, um ihre Schritte hin zur Erprobung eines Digitalen Euro besser planen zu können.

EZB schließt Meinungsbildung zum Digitalen Euro ab

Von der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) gab es zur konkreten Ausgestaltung eines Digital-Euro-Pilotprojekts gestern bereits mahnende Worte. Die "Geometrie des europäischen Bankensystems" dürfe nicht verändert werden, so Karl-Peter Schackmann-Fallis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), der in diesem Jahr Federführer der DK ist. Ein Digitaler Euro solle Hand in Hand mit einem von der Kreditwirtschaft zu entwickelnden digitalen Geld gehen.

Ähnlich positioniert sich nun auch der Verband Öffentlicher Banken (VÖB). "Ein Digitaler Euro muss kommen, um die Bedeutung des Euro als Währung im weltweiten Maßstab zu wahren und zu steigern", kommentiert Georg Baur, Mitglied der Geschäftsleitung des VÖB in einem Statement.

Allerdings komme es dabei auf die genaue Ausgestaltung an. "Sinnvoll wäre es, an der bewährten Trennung zwischen Zentralbankgeld und Giralgeld festzuhalten", so Baur.

"Denn dies ermöglichte Banken, den Unternehmern und Verbrauchern nicht nur in bewährter Form Kredite, sondern auch Zusatzservices im Wege sogenannter Smart Contracts anzubieten. Dies macht den Reiz des digitalen Geldes aus und kann die Effizienz der Wirtschaftskreisläufe immens steigern.“

Bereits zum Start der EZB-Konsultationsphase hatte VÖB-Hauptgeschäftsführerin Iris Bethge-Krauß im Gespräch mit FinanzBusiness dafür plädiert, dass Banken bei der Umsetzung eines Digitalen Euro eine zentrale Rolle spielen sollten, um den Erhalt eines stabilen Finanzsystems zu garantieren.

"Banken könnten beispielsweise auch die Verwahrung eines digitalen programmierbaren Giralgeldes für Privat- und Firmenkunden übernehmen", so Bethge-Krauß im Oktober. Dies könne Basis einer finanzwirtschaftlichen Plattform zur Integration digitaler Geschäftsprozesse sein.

VÖB plädiert für Banken-Beteiligung bei Einführung des Digitalen Euros 

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