EBA forciert Maßnahmen gegen Geldwäsche

Um Geldwäsche zu verhindern, nimmt die European Banking Association (EBA) die komplette Prozesskette im Zahlungsverkehr in den Blick und hält das bisherige Vorgehen in Banken für nicht ausreichend, berichtet die Börsen-Zeitung aus einem Gespräch mit EBA-Generalsekretär Thomas Egner und Annick Moes, Head of Communications der Aufsichtsbehörde.
Die Behörde setzt auf großflächige Verbesserungen und konzentriert sich dabei auf vier Themen, wie aus dem Bericht hervorgeht. Ihr geht es um einen Abgleich von Daten vor der Ausführung von Zahlungen, um eine obligatorische Bestätigung der Identität des Begünstigten unmittelbar vor einem Geldtransfer, um einen optionalen Informationsaustausch zwischen Banken über Parteien von Zahlungsbewegungen sowie der Aufbau von Datenbanken zum Zahlungsverkehr.
"In ihrer Kombination können sie [die Maßnahmen] dafür sorgen, Schlupflöcher zu schließen und somit Betrug und auch Geldwäsche wirksam zu bekämpfen", erklärt Annick Moes, Head of Communications.
Datenpool zur Geldwäscheprävention
Spannend könnte insbesondere der letzte Punkt werden. Laut Börsen-Zeitung haben sich deutsche Großbanken bereits Mitte 2020 auf Standards für einen Datenpool zur Geldwäscheprävention geeinigt, bei Bertelsmann laufen die Vorarbeiten: Die Tochter BFS Finance entwickle eine Plattform, über die Kundendaten der Institute gesammelt, angereichert und weitergegeben werden sollen, so der Bericht – für Egner eine vielversprechende Sache.
Würden solche Plattformen nicht isoliert konzipiert, ließen sie sich verknüpfen, sagte Egner der Börsen-Zeitung: "Viele Banken haben uns gefragt, ob die EBA nicht eine Plattform für eine Harmonisierungsdiskussion bieten könne, auf deren Basis dann unterschiedliche Lösungsanbieter am Markt aktiv werden können."